Der russische Oligarch Oleg Deripaska kritisiert die Haltung der russischen Zentralbank gegenüber Kryptowährungen scharf.

In seinem offiziellen Telegram-Chat holte der Milliardär am Donnerstag dementsprechend zum Rundumschlag gegen die Bank of Russia aus, weil diese Druck auf die heimische Kryptobranche ausübt, um den Umgang mit Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) zu verhindern.

In diesem Zusammenhang gibt der Oligarch zu bedenken, dass selbst ein kleines Land wie El Salvador sich inzwischen für Bitcoin geöffnet bzw. die Kryptowährung als offizielles Zahlungsmittel anerkannt hat:

„Selbst das arme, kleine El Salvador, das eigentlich nur für seine Nähe zu Honduras bekannt ist, hat erkannt, wie wichtig Digitalwährungen sind, und Bitcoin zum offiziellen Zahlungsmittel ernannt.“

Zudem kritisiert er die Zentralbank dafür, dass sie selbst keine konstruktive Lösung in Form eines digitalen Rubels hervorbringt. Es wäre allerdings ihre Pflicht, ein „echtes Finanzinstrument anzubieten, das unabhängigen internationalen Zahlungsverkehr ermöglicht“.

Deripaska, der als einer der wohlhabendsten Menschen in Russland gilt, ist der Gründer von Basic Element, einem der größten russischen Industriekonzerne. Im April 2018 wurden dem erfolgreichen Unternehmer und seinem Konzern allerdings Sanktionen durch das amerikanische Finanzamt auferlegt, wobei Vorwürfe von Bestechung, Erpressung und Geldwäsche im Raum stehen. Ein jüngster Einspruch wurde wiederum abgelehnt. Die Forderung nach der Verfügbarkeit von Digitalwährungen kommt also wohl nicht ganz ohne Eigeninteresse.

Nichtsdestotrotz schlägt Deripaska mit seiner Kritik in dieselbe Kerbe wie andere einflussreiche russische Persönlichkeiten. So hatte der Parlamentarier Fedot Tumusov die Haltung der Zentralbank noch als kurzsichtig beschrieben: „Kryptowährungen sind die neue Wirklichkeit. Entweder wir akzeptieren das, oder wir werden abgehängt.“