Nordkorea ist weltweit führend im Bereich Krypto-Kriminalität. Es gibt über 15 dokumentierte Fälle von Cyber-Angriffen, bei denen 1,59 Milliarden US-Dollar gestohlen wurden. Die aktuellen Turbulenzen auf dem Kryptomarkt haben dem Land jedoch Verluste in Höhe von Millionen von Dollar in ihrem Krypto-Portfolio eingebracht.

Der Einbruch auf dem Kryptomarkt hat in der Krypto-Branche Verluste in Höhe von Hunderten von Milliarden Dollar verursacht. Der Großteil der Krypto-Vermögenswerte ist dabei um mehr als 70 Prozent von ihrem Höchststand gefallen. Infolgedessen verzeichnete der Großteil der gestohlenen Kryptowährungen, die Nordkorea gestohlen hat, ebenfalls einen deutlichen Einbruch.

Einem Bericht von Coinclub.com zufolge hat Nordkorea 7.000 Vollzeit-Hacker eingesetzt, um sich durch Cyberangriffe, Ransomware und Hackangriffe auf Kryptoprotokolle Geld zu beschaffen.

Der Hackangriff auf die Ronin Bridge im April, bei dem 600 Millionen US-Dollar gestohlen wurden, wurde ebenfalls mit der bekannten Ransomware-Gruppe Lazarus aus Nordkorea in Verbindung gebracht. Ether (ETH) ist stark gesunken, daher ist auch der Wert der gestohlenen Coins um 230 Millionen US-Dollar gefallen. Das entspricht einem Rückgang um über 60 Prozent.

Laut einem Chainalysis-Bericht besitzt Nordkorea rund 170 Millionen US-Dollar an gestohlenen und ungewaschenen Kryptowährungen aus 49 Hacks innerhalb von vier Jahren. Der Wert dieser gestohlenen Coins ist inzwischen auf 63 Millionen US-Dollar gesunken.

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Der Chainalysis-Bericht geht davon aus, dass Nordkorea bereits 2016 über Kryptowährungen besaß. Das deute darauf hin, dass die Hacker das gestohlene Geld nur langsam gewaschen haben. Das könnte zum Teil auf die Transparenz der Blockchain-Technologie zurückzuführen sein, bei der das Protokoll, sobald es einen Hackangriff gab, oft mit Kryptobörsen und Stablecoin-Emittenten koordiniert, um das gestohlene Geld einzufrieren. Selbst die kleinsten Bewegungen werden oft aufgespürt.

In einem weiteren Krypto-Analysebericht von CNAS wurde hervorgehoben, dass der Diebstahl nur der erste Teil sei. Da Nordkorea Broker für den Umtausch in Fiat oder Bitcoin (BTC) suchen muss, bleibt oft nur ein Drittel des Wertes des gestohlenen Geldes übrig.

Nordkorea wurde mit zahlreichen Sanktionen aus der ganzen Welt belegt. Das erschwert den Handel und Transaktionen auf dem internationalen Markt und Experten glauben, das habe das Land dazu bewegt, Kryptowährungen als Alternative in Erwägung zu ziehen. Kryptowährungen machen jedoch nur einen winzigen Teil der Finanzmittel Nordkoreas aus. Der Großteil des Kapitals stammt aus dem Kohleschmuggel und zwielichtigen Geschäften mit China, wie Reuters berichtete.

Angesichts der immensen Summe an gestohlenem Geld und den immer besser werdenden Analyseinstrumenten und staatlichen Maßnahmen ist es für Nordkorea immer schwieriger, das gestohlene Geld zu waschen.