Der Automobilhersteller Daimler AG und der Maschinenbauer Dürr AG haben gemeinsam eine Pilottransaktion über das Marco Polo Blockchain-Zahlungsnetzwerk von R3 abgewickelt.

Laut der Pressemitteilung, die am 25. September veröffentlicht wurde, war die Lieferung einer technischen Anlage von Schenk, einem Tochterunternehmen der Dürr AG, an Daimler Gegenstand der Transaktion. Die entsprechende Vereinbarung wurde zuvor über die Blockchain-Plattform kommuniziert, woraufhin bei Lieferung die Daten automatisch in das Marco Polo Netzwerk hochgeladen und damit die entsprechende Zahlung vom Käufer an den Verkäufer ausgelöst wurde.

Die Zahlungsvereinbarung und -abwicklung wurde dabei von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) durchgeführt, die ihrerseits wiederum Gründungsmitglied des auf Blockchain-basierenden Trade-Finance-Networks ist.

Schnell und effizient

Wie es in der Pressemitteilung heißt, konnte die Transaktion in nur wenigen Minuten abgewickelt werden, ein Prozess, der in der gängigen Praxis bedeutend mehr Aufwand erfordert. Die Corda-Blockchain, die dem Marco Polo Netzwerk als Fundament dient, konnte den Informationsfluss dabei „effizient und nachvollziehbar abbilden“.

Jürgen Vogt, der Director Treasury Controlling, Analytics & Standards der Daimler AG, sieht in dem Pilotprojekt einen wichtigen Schritt, um auf Grundlage der Blockchain-Technologie die Digitalisierung der eigenen Geschäftsprozesse voranzutreiben. Susanne Schlegel, die Finanzdirektorin der Schenk AG, ordnet den Test wiederum folgendermaßen ein:

„Das erfolgreiche Pilotprojekt mit Daimler und der LBBW zeigt, welche Effizienzpotenziale in digitalen Trade-Finance- Prozessen stecken. Mithilfe innovativer Plattformen und Technologien wie Marco Polo und Corda können wir die Komplexität in der Auftragsabwicklung reduzieren. Davon profitieren alle Beteiligten.“

Blockchain-Transaktionen auf dem Vormarsch

Die Blockchain-Technologie ist für Daimler kein Neuland. So hatte der Automobilhersteller im August bereits Blockchain-Zahlungen in Zusammenarbeit mit der Commerzbank erprobt. Dazu hat die Bank wiederum Euros in tokenisierter Form auf die Blockchain gebracht, um über diese die Zahlungen abzuwickeln.

Das Zahlungsnetzwerk Marco Polo konnte im März seine erste richtige Transaktion verbuchen, die wiederum zwischen zwei Unternehmen aus Deutschland und China getätigt wurde.