Obwohl Bitcoin (BTC) im Mai einen mittleren Crash hingelegt hat, ist der Rekordlauf der marktführenden Kryptowährung laut Mike McGlone, dem leitenden Analysten von Bloomberg Intelligence, noch in vollem Gange, wobei dieser einen baldigen Aufschwung auf 100.000 US-Dollar für wahrscheinlicher hält als einen Crash auf 20.000 US-Dollar.

Eher 20.000 als 100.000?

Diese scheinbar gewagte Vermutung stützt der Experte auf den Bloomberg Galaxy Crypto Index, der Bitcoin aktuell als „stärker, grüner und weit weniger überhitzt“ ansieht als während des Höhenflugs im April. In Anbetracht dieser Lage wäre es wiederum wahrscheinlicher, dass der Krypto-Marktführer in diesem Jahr noch in den sechsstelligen Bereich vorstößt als dass es einen Rücklauf auf das vorherige Rekordhoch von 2017 gibt.

Als Gründe für den Crash im Mai sieht McGlone eine Mischung aus einem überhitzten Aufwärtstrend, chinesischen Regulierungsmaßnahmen und öffentlicher Kritik am Stromverbrauch von Bitcoin. Der Abschwung hatte Einbußen von mehr als 50 % mit sich gebracht, was den Vergleich von Hochpunkt zu Tiefpunkt angeht.

„Das Fundament von Bitcoin im Jahr 2021 ist sattelfest“, wie McGlone dahingehend feststellt. Dem fügt er an:

„An der historischen Entwicklung von Bitcoin konnten wir Ende 2020 erkennen, dass es als nächstes steil nach oben gehen würde, und genau so ist es dann auch gekommen.“

Und weiter:

„Im Jahr 2020 war die Volatilität der letzten 260 Tage auf dem niedrigsten Stand jemals im Vergleich mit anderen Anlageklassen, allen voran dem S&P 500. Dazu kam dann das Halving, also die Halbierung der Anstiegsrate der Umlaufmenge, das zunehmende Interesse institutioneller Investoren, Ethereum-Futures und der Start von Indexfonds (ETFs) in Europa und Kanada. Zusammengenommen sehen wir eine bessere Chancen, dass Bitcoin auf 100.000 US-Dollar klettert, als dass es einen Crash unter 20.000 US-Dollar gibt.“

Analysten uneinig

Allerdings sind sich die Experten längst nicht einig, was die kurzfristige bis mittelfristige Entwicklung von Bitcoin angeht. So prognostizieren einige Stimmen einen Rücklauf bis auf das Rekordhoch von 2017, wobei eine Kennzahl sogar einen möglichen Tiefpunkt von 16.000 US-Dollar andeutet. Der Krypto-Statistiker Willy Woo meint derweil, dass die Bodenbildung bereits abgeschlossen ist, was sich besonders an den starken Fundamentaldaten erkennen ließe.

Der erfahrene Trader Peter Brandt warnt nichtsdestotrotz, dass das Schlimmste noch nicht überstanden ist. Gleichsam rät er seinen Followern jedoch nicht, ihre Bitcoin jetzt abzuverkaufen.

Ähnlich wie Woo meint auch Trader Bob Loukas wiederum, dass Bitcoin im Mai schon den Boden gebildet hat. In den nächsten 60 Tagen könnten trotzdem zunächst weitere Verluste drohen, denn „der unmittelbare Trend geht nach unten“, wie Loukas am 27. Mai geschrieben hatte.

Der insgesamte Aufwärtstrend würde dieser Gefahr jedoch ausgleichen. So oder so weist er abschließend darauf hin, dass es schwierig ist, ohne einen klaren Trend Investitionsentscheidungen zu treffen.