Die Bundesstaatsanwaltschaft der Vereinigten Staaten wird das jüngste Urteil des montenegrinischen Obersten Gerichtshofs anfechten, das die Auslieferung von Terra-Chef Do Kwon an Südkorea vorsieht.

Das US-Justizministerium (DoJ) erklärte gegenüber Bloomberg in einem Bericht vom 7. März entsprechend, dass es „weiterhin die Auslieferung von Kwon in Übereinstimmung mit den einschlägigen internationalen und bilateralen Abkommen und dem montenegrinischen Recht anstrebt“.

„Die Vereinigten Staaten schätzen die Zusammenarbeit mit den montenegrinischen Behörden, um sicherzustellen, dass alle an dem Verfahren beteiligten Parteien der Rechtsstaatlichkeit unterliegen.“

Südkorea und die USA haben im März 2023 beide Auslieferungsanträge für Kwon gestellt, streiten sich aber seither darum, wer den Terra-Chef zuerst vor Gericht stellen darf.

Kwon, der als CEO von Terraform Labs maßgeblich am zugehörigen Krypto-Betrugsprojekt beteiligt war, sollte nach einem Urteil des Obersten Gerichts von Podgorica vom 21. Februar zunächst eigentlich an die Vereinigten Staaten ausgeliefert werden.

Zwei Wochen später stellte das Berufungsgericht in Montenegro jedoch „erhebliche Verstöße gegen die Vorschriften der Strafprozessordnung“ fest und hob das Urteil der Vorinstanz auf, so dass für Kwon eine Auslieferung nach Südkorea wieder wahrscheinlicher wurde.

Quelle: @Crypto_Crib_ on X

Gemäß dem montenegrinischen Rechtssystem können die USA beim Obersten Gerichtshof von Montenegro Berufung einlegen, der als höchstes Gericht des Landes über dem montenegrinischen Berufungsgericht steht.

Kwon sieht sich in den USA acht Anklagepunkten gegenüber, darunter Betrug und Marktmanipulation, die aus dem 40-Milliarden-Dollar-Zusammenbruch des Terra-Ökosystems resultieren. In Südkorea wird er derweil wegen Betrugs und Verstößen gegen das Kapitalmarktrecht angeklagt.

Kwons Anwälte haben bereits angedeutet, dass er lieber nach Südkorea ausgeliefert werden würde, um näher bei seiner Familie zu sein, wo ihm angeblich eine 40-jährige Haftstrafe droht.

Cointelegraph hat das US-Justizministerium um einen weiteren Kommentar gebeten, aber bis Redaktionsschluss keine Rückmeldung erhalten.

Die südkoreanische Staatsanwaltschaft stellte bereits im September 2022 einen Haftbefehl gegen Kwon aus. Der Terra-Chef tauchte jedoch erst im März 2023 wieder auf, als er von montenegrinischen Behörden festgenommen wurde, weil er mit einem gefälschten Reisepass unterwegs war.

Kwon war kurzzeitig auf Kaution auf freiem Fuß, verbüßte aber wegen der Pass-Affäre mindestens vier Monate im Gefängnis und wurde dann in Auslieferungshaft genommen.

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