Gonzalo Pérez del Arco, Direktor für Regierungsangelegenheiten in Südeuropa beim Kartenzahlungsriesen American Express, glaubt, dass Zahlungen mit Kryptowährungen derzeit nicht kosteneffizient sind.

Pérez hat exklusiv mit dem Cointelegraph-Redakteur Aaron Wood auf der European Blockchain Convention 2022 über die aktuellen Krypto-Pläne und Zukunftsaussichten von American Express gesprochen.

Pérez erklärte, Kryptozahlungen seien auf den derzeitigen Markt aufgrund mehrerer Faktoren nicht machbar. Er nannte dabei etwa die hohen Transaktionskosten und die mangelnde Bereitschaft von Händlern, digitale Zahlungen zu akzeptieren. Er sagte jedoch auch, Krypto-Zahlungen könnten in der Zukunft Realität werden. Sein Unternehmen sei optimistisch und würde in diese Richtung arbeiten.

Er fügte hinzu, das Unternehmen sei an Krypto-Zahlungen interessiert, "weil es die richtige Richtung ist, die auch die Konkurrenz auf dem Markt einschlägt".

Pérez sagte weiter, American Express tätige Investitionen und arbeite an der Entwicklung verschiedener Krypto-Anwendungen über seinen Risikokapitalarm Amex Ventures. Als Beispiel nannte er die kürzlich eingeführte Krypto-Belohnungskarte in Zusammenarbeit mit dem Krypto-Finanzunternehmen Abra.

Er erklärte, das Unternehmen habe sich für den Weg über die Krypto-Belohnungskarte anstelle direkter Krypto-Zahlungen entschieden, weil das weniger Risiken mit sich bringt. Er sprach auch über die geplante MiCA-Verordnung in Europa, die eine Tokenisierung von Belohnungen verbietet. Diese sei ein wichtiger Grund für diese Entscheidung gewesen:

"In der MICA-Verordnung, die demnächst in Europa in Kraft tritt, wird die Tokenisierung von Belohnungsprogrammen bereits in Erwägung gezogen. Mitgliedschaftsprämien sind relativ einfach und risikoarm im Vergleich zu anderen Zahlungsaktivitäten, die Krypto umfassen."

Während American Express in Sachen Krypto eher vorsichtig vorgeht, sind andere Kartenzahlungsriesen wie Mastercard und Visa auf Expansionskurs im Hinblick auf Non-Fungible Token (NFT) und Web3.

Visa arbeitet aktiv an der Integrierung von Krypto-Zahlungen in sein Netzwerk. So sollen Millionen von Kunden ihre Kryptowährungen bei Tausenden von Händlern auf der ganzen Welt direkt ausgeben können. Der Zahlungsabwicklungsriese meldete Kryptoausgaben in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar im ersten Quartal 2021. Das Unternehmen hat kürzlich ein Einführungsprogramm eingerichtet, um Leuten dabei zu helfen, ihr Geschäft mit NFTs aufzubauen.

Mastercard hingegen ist über Kryptozahlungen hinausgegangen und hat kürzlich angekündigt, 2,9 Milliarden Karteninhabern direkte NFT-Käufe ermöglichen zu wollen.