Die Wertpapier- und Marktaufsicht der Europäischen Union (ESMA), eine der drei Regulierungsbehörden, die den Finanzbereich der Region regeln, hat die Ergebnisse ihrer dritten Konsultation veröffentlicht, in dem sie Maßnahmen zur Regulierung von Kryptowährungen im Rahmen der Markets in Crypto Asset (MiCA)-Verordnung vorschlägt.
Die ESMA schlug etwa vor, dass Miner-Extractable-Value (MEV), eine Arbitragestrategie, die auf der Neuordnung von Transaktionen innerhalb eines Blocks beruht, um eine maximale Gewinnspanne für Validierer und Drittanbieter zu erzielen, als eine Form des Marktmissbrauchs unter den bestehenden MiCA-Regeln behandelt werden sollte.
In Abschnitt 19 des ESMA-Papiers heißt es: "MiCA sagt eindeutig, dass Aufträge, Transaktionen und andere Aspekte der Distributed-Ledger-Technologie das Vorhandensein von Marktmissbrauch nahelegen können, z.B., der bekannte Maximum Extractable Value (MEV), bei dem ein Miner/Validator seine Fähigkeit ausnutzen kann, Transaktionen willkürlich neu zu ordnen, um eine bestimmte(n) Transaktion(en) vorwegzunehmen und so einen Gewinn zu erzielen."

Patrick Hansen, Senior Director of EU Strategy and Policy bei Circle, äußerte sich kritisch zu den Vorschlägen der ESMA und merkte an, dass der Prozess zur Einhaltung der vorgeschlagenen Vorschriften langwierig und unrealistisch sei.
Der Experte erklärte dazu: "Fast alle regulierten Kryptounternehmen in der EU (Börsen, Broker usw.) müssten Fälle von MEV durch komplexe "verdächtige Transaktions- oder Auftragsmeldungen" (STORs) erkennen und melden. Allein die STOR-Vorlage der ESMA ist 6 Seiten lang."
Hansen forderte schließlich alle Parteien, die die MEV-Praxis nutzen, sich bis zum 25. Juni an der von der ESMA vorgeschlagenen Überarbeitung der Vorschriften zu beteiligen.
MEV ist nach wie vor ein Thema im dezentralen Finanzwesen, wobei Netzwerkentwickler und Branchenriesen verschiedene Lösungen für das Problem vorschlagen.
Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin sprach kürzlich über einen vielschichtigen Ansatz zur Bekämpfung des MEV-Problems bei Ethereum, der aus einer Kombination von MEV-Quarantäne-Strategien, MEV-Minimierung, Einschlusslisten und geringeren Anforderungen an die Knotenhardware besteht, um das Problem anzugehen.
Buterin erklärte, dass MEV ein Problem sei, das eher eine Abmilderung als ein vollständiges Verbot der Praxis erfordere. Dabei gebe es genügend Spielraum, dasss Protokolle wie Cowswap weiter funktionieren und gleichzeitig die Nutzer vor der versteckten MEV-Steuer geschützt werden.
Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.