Die Europäische Kommission plant in Abstimmung mit anderen Behörden, dass ihre Finanzaufsichtsgruppe möglicherweise illegale Transaktionen bei Kryptofirmen beaufsichtigt.

Einem Bloomberg-Bericht vom Dienstag zufolge plant eine Gruppe von EU-Mitgliedsstaaten, darunter etwa die Niederlande, Spanien, Österreich, Italien und Luxemburg, unter der Führung Deutschlands Kryptofirmen in den Zuständigkeitsbereich einer auf Geldwäschebekämpfung spezialisierten Gruppe aufzunehmen. Dabei soll es sich um die Anti-Geldwäsche-Behörde der Europäischen Kommission handeln, die im Juli 2021 erstmals vorgeschlagen wurde. Die Gruppe soll 2024 mit ihrer Arbeit beginnen und bis 2026 "voll funktionsfähig" sein.

Ein EU-Diplomat sagte, die Aufnahme von Kryptofirmen in den Zuständigkeitsbereich der Anti-Geldwäsche-Aufsichtsbehörde habe den Zweck, Kryptotransaktionen nach EU-Vorschriften für Finanzdienstleistungen expliziter zu erfassen. Weiter hieß es, dass sich die Gruppe auf hochriskante, grenzüberschreitende Transaktionen konzentrieren soll, die von Kryptodienstleistern durchgeführt werden. Darunter fallen auch Banken und andere Finanzinstitute. Der vorgeschlagene rechtliche Rahmen muss jedoch noch von den EU-Mitgliedstaaten diskutiert werden.

"Es ist sehr wichtig, dass der Anwendungsbereich der neuen EU-Behörde ausdrücklich Kryptovermögenswerte umfasst, da dieser Bereich besonders anfällig für Aktivitäten im Zusammenhang mit Geldwäsche ist", so Luis Garicano, Mitglied des Europäischen Parlaments.

Wenn dieser rechtliche Rahmen durchgeht ist die Anti-Geldwäscheaufsichtsbehörde eine der ersten Regulierungsinstitutionen mit der Befugnis, die Geldwäsche in weiten Teilen Europas zu überwachen. Aus einem Chainalysis-Bericht vom Januar geht hervor, dass im Jahr 2021 Kryptowährungen im Wert von 8,6 Milliarden US-Dollar gewaschen haben. Das entspricht einem Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020.

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In den Vereinigten Staaten kündigte die stellvertretende Generalstaatsanwältin Lisa Monaco am 17. Februar an, dass die Ermittlungsbehörde FBI ein "spezialisiertes Team für Kryptowährungen" richten werde. Der Name dieses Teams soll "Virtual Asset Exploitation Unit" lauten und es soll möglicherweise illegal genutzte Gelder verfolgen und beschlagnahmen. Vier Monate zuvor wurde das National Cryptocurrency Enforcement Team des Justizministeriums eingerichtet, das vom ehemaligen stellvertretenden Generalstaatsanwalt Eun Young Choi geleitet wird.