Die Europäische Zentralbank (EZB) baut die Entwicklung ihres Zahlungssystems für Wholesale Zentralbank-Digitalwährungen (CBDC), zur Abwicklung von Transaktionen zwischen Finanzinstitutionen, aus, wie sie am 20. Februar entsprechend bekannt gab.

Die Einrichtung des neuen Systems wird in zwei Phasen erfolgen. Zunächst wird die Abwicklungsplattform der CBDC entwickelt, während in der zweiten Phase eine tiefere Integration in bestehende EZB-Systeme, wie z. B. die Devisenmärkte, erfolgt.

EZB-Direktoriumsmitglied Piero Cipollone, der die CBDC-Initiative beaufsichtigt, erklärte, das Programm werde dazu beitragen, „ein stärker harmonisiertes und integriertes europäisches Finanzökosystem“ zu schaffen.

Seit 2020 hat die EZB CBDCs in verschiedenen Funktionen erprobt, darunter ein digitaler Euro für Privatnutzer (Retail) und die grenzüberschreitende Abwicklung zwischen Zentralbanken (Wholesale).

CBDCs werden oft kritisiert, weil sie Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, der potenziellen Bedrohung der individuellen Autonomie durch zentralisierte staatliche Stellen und des Fehlens einer grundlegenden Änderung der inflationären Mechanismen der digitalisierten Fiat-Währung hervorrufen.

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Illustration zur Verdeutlichung der Wechselwirkung von Anonymität und Wettbewerb bei der Abwicklung von Zahlungen. Quelle: Europäische Zentralbank

EZB bekräftigt CBDC-Pläne nach Richtungswandel der USA

US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am 23. Januar deshalb eine Durchführungsverordnung, die die Entwicklung einer CBDC in den Vereinigten Staaten verbietet und eine Taskforce für Kryptowährungen mit der Prüfung einer staatlichen Krypto-Reserve einrichtet.

Yifan He, der Gründer des Blockchain-Unternehmens Red Date Technology, sagte gegenüber Cointelegraph, dass Trumps Anordnung wahrscheinlich alle CBDC-Projekte weltweit behindert und derartige Initiativen vor Herausforderungen stellt.

Nach Trumps Verbot von CBDCs bekräftigte Cipollone seine Position und argumentierte, die EU brauche einen digitalen Euro, um mit privat ausgegebenen Stablecoins konkurrieren zu können.

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US-Präsident Donald Trump unterzeichnet die Krypto-Durchführungsverordnung. Quelle: The White House

Cipollone fügte hinzu, dass das Wachstum von privat emittierten Kryptowährungen und Stablecoins die kommerziellen Bankinstitute und Zentralbanken zunehmend ablösen wird, da die Menschen sich immer mehr digitalen Alternativen zuwenden.

Während einer Pressekonferenz am 30. Januar erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde gegenüber Reportern in diesem Kontext, sie sei „zuversichtlich“, dass die Zentralbanken der Eurozone Bitcoin vorerst nicht als Reservewährung einführen würden.

Lagarde deutete an, dass Bitcoin zu volatil, illiquide und unsicher sei, um als Reserve für die europäischen Banken verwendet zu werden.

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