Jaret Seibert, ein leitender Analyst der Investmentbank Cowen, ist der Ansicht, dass die geplante Kryptowährung des Lebensmittelhändlers Walmart nicht so viel Widerstand von den Aufsichtsbehörden bekommen würde wie Facebook Libra.

Über die entsprechenden Äußerungen von Seiberg hat Bloomberg am 5. August berichtet. Dabei vermutet der Experte, dass der Walmart Coin von der Demokratischen Partei eventuell sogar besonderen Zuspruch ernten könnte, da auch einkommensschwache Haushalte, denen seitens der Banken oftmals einige Finanzdienstleistungen verwehrt werden, in der Kryptowährung eine Alternative finden könnten.

Des Weiteren geht Seiberg davon aus, dass die Ansprüche von Walmart und Facebook weit auseinanderliegen. Während Facebook den Libra nahezu auf der ganzen Welt anbieten will, würde sich Walmart zunächst wohl nur auf den amerikanischen Markt beschränken.

Trotz guter Chancen zunächst keine konkreten Pläne

Allerdings würde dies nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Kryptowährung des Lebensmittelhändlers ohne Weiteres abgenickt wird. So könnte der Walmart Coin zum Beispiel zur echten Bedrohung für kleinere Banken und Kreditinstitute werden, die durch diesen wohl starke Konkurrenz bekommen würden. Nichtsdestotrotz rechnet Seiberg damit, dass Walmart letztendlich grünes Licht seitens der Behörden bekommen würde.

Hinsichtlich der Ausgestaltung der Walmart Kryptowährung vermutet der Experte, dass diese wahrscheinlich als eine Art Guthabenkarte an die Kunden gebracht wird. Das Guthaben könnte dementsprechend auf die Karte eingezahlt werden und ist wiederum an den US-Dollar angebunden, um für einen stabilen Wert zu sorgen.  

Wie Bloomberg berichtet, hat ein Walmart-Sprecher gegenüber dem Nachrichtenportal bestätigt, dass das Patent zur Kryptowährung zwar bereits angemeldet ist, allerdings plane der Lebensmittelhändler zunächst nicht, davon Gebrauch zu machen und den Coin einzuführen.

Walmart überrascht mit Krypto-Patent

Über das Patent, das Walmart am 1. August eingereicht hatte, hat Cointelegraph zuvor berichtet. Darin wurde klar, dass es sich tatsächlich um eine Art Kryptowährung handelt, da die Digitalwährung auf einer Blockchain liegen soll. So heißt es in der dazugehörigen Beschreibung:

„Eine Einheit der Digitalwährung wird an eine Einheit einer normalen Währung angebunden; die Informationen der Digitalwährung werden auf Blöcken einer Blockchain gespeichert; die Digitalwährung kann gekauft werden; mit der Digitalwährung kann bezahlt werden.“

Der Coin soll vornehmlich als Zahlungsmittel fungieren, weshalb er wiederum an den US-Dollar gebunden ist. Aus dem Patent wird gleichsam ersichtlich, dass Walmart aber auch Finanzdienstleistungen plant. Dieser Aspekt könnte gar zu einem neuen Trend werden, bei dem Konzerne zum Großangriff auf Banken blasen und in deren Branche vorstoßen.