Eine finnische Ermittlungsbehörde soll Monero -Transaktionen im Rahmen der Ermittlungen gegen Julius Aleksanteri Kivimäki verfolgt haben. Kivimäki wird vorgeworfen, die Datenbank einer privaten Firma für psychische Gesundheit gehackt und Lösegeldzahlungen in Kryptowährungen gefordert zu haben.

Lokalen Medienberichten zufolge hat die Staatsanwaltschaft am 22. Januar neue Beweise vorgelegt, die eine Krypto-Spur zeigen, die zu Kivimäkis Bankkonto führt. Im Oktober 2022 soll der Hacker 40 Bitcoin gefordert haben, ansonsten würde er die Daten von über 33.000 Patienten des Psychotherapieanbieters Vastaamo veröffentlichen.

Als das Lösegeld nicht gezahlt wurde, hat es Kivimäki mutmaßlich bei einzelnen Patienten versucht. Nach Angaben der finnischen Polizei nahm der Hacker Zahlungen in Bitcoin entgegen und schickte das Geld an eine Börse, die keine Identitätsprüfungen erfordert. Daraufhin tauschte er sie in Monero um und übertrug das Geld dann auf eine spezielle Monero-Wallet.

Berichten zufolge soll das Geld später an Binance geschickt, wieder in Bitcoin umgetauscht und auf verschiedene Wallets verschoben worden sein. Die lokalen Behörden halten sich bedeckt und gaben keine weiteren Details zu ihrer On-Chain-Analyse.

Monero ist als Datenschutz-Coin bekannt und soll laut der offiziellen Webseite nicht verfolgbar sein. Unter anderem verwendet das Projekt dabei Ring Confidential Transactions (RingCT), Ring-Signaturen und Stealth-Adressen.

RingCT vermischt die Transaktionen der Nutzer und verschleiert so die tatsächliche Herkunft der Gelder, während Ring-Signaturen die Identität des Absenders verschleiern, indem sie ihn als Teil einer Gruppe möglicher Absender darstellen.

Ein weiteres Hauptmerkmal von Monero sind Stealth-Adressen, die für jede Transaktion eine einmalige Adresse generieren. So ist es schwierig, mehrere Transaktionen mit demselben Empfänger zu verbinden.

Im März 2019 schlug der Vorsitzende des Finanzausschusses der französischen Nationalversammlung Eric Woerth ein Verbot anonymer Kryptowährungen, darunter auch Monero, vor. Ihm zufolge können diese Nutzer vollständig anonymisieren und somit jegliche Identifizierungsverfahren umgehen.

Auch die US-amerikanischen Behörden haben sich mit Monero befasst. Im Jahr 2020 setzte die US-Steuerbehörde eine Belohnung von bis zu 625.000 US-Dollar aus, wenn es jemand schafft, unauffindbare Privacy Coins zu knacken.

Forschungen deuten darauf hin, dass Blockchain-Analysen Transaktionen mit Privacy Coins zurückverfolgen können, darunter sogar Aktivitäten vor dem Jahr 2017.

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