Ein durch den Freistaat Bayern gefördertes Forschungsprojekt mehrerer Projektpartner soll die Umsetzbarkeit einer regionalen Stromhandelsplattform (RegHEE) auf Basis von Blockchain-Technologie untersuchen. Dies gab die beteiligte Thüga-Gruppe am 8. Oktober per Pressemitteilung bekannt.

Breit aufgestelltes Forschungsprojekt

Neben der Thüga-Gruppe sind an dem Forschungsprojekt auch die Technische Universität München, die regionalen Energieversorger erdgas schwaben und Energie Südbayern sowie das Unternehmen Syneco beteiligt. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie fördert das Projekt über das Zentrum Digitalisierung.Bayern.

Auf einer Veranstaltung zum Projektstart hob der bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Hubert Aiwanger die Bedeutung des Projekts hervor:

“Wichtig für die Akzeptanz erneuerbarer Energien ist die Bürgernähe. Wenn wir den Bürgerinnen und Bürgern ihren persönlichen Nutzen deutlich aufzeigen, gelingt es uns, mehr erneuerbare Energien in das System zu bringen. Ich sehe neue Technologien wie Blockchain als wichtiges Mittel, die Energiewirtschaft zu modernisieren. Die Kunden möchten, dass ‚ihr‘ Strom auch wirklich vor Ort erzeugt wird.”

Auf der von dem Forschungsprojekt geplanten Handelsplattform sollen alle Teilnehmer sowohl Erzeuger als auch Abnehmer sein können. Vom Ansatz her soll das System für alle Erzeuger offen sein, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzender der Thüga Aktiengesellschaft Dr. Matthias Cord:

“Neben Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) von Hausbesitzern könnten dies auch Blockheizkraftwerke oder sogar Windenergieanlagen von Bürgerenergiegenossenschaften sein.”

Erste Pilotversuche für dezentralen Stromhandel laufen bereits

Wie eine solche regionale Stromhandelsplattform funktionieren kann, zeigt bereits der von Stromdao entwickelte Grünstromindex. Dahinter steht ein Blockchain-Verfahren, mit dem Anbieter und Nachfrager von Ökostrom ihre Einspeisung und Entnahme auch zeitlich optimieren können. Erste Pilotversuche laufen bereits in den Gemeinden Tübingen und Eberbach in Baden-Württemberg.