Der Anwalt der vorläufigen Insolvenzverwalter der zahlungsunfähigen Kryptobörse FTX wehrt sich gegen Anschuldigungen, dass die Behörden der Bahamas versucht hätten, nach dem Kollaps der Kryptobörse die Bevölkerung des Inselstaates bevorzugt zu behandeln.

In einer Anhörung im Insolvenzverfahren vom 16. Dezember widersprach Anwalt Jason Zakia von der Kanzlei White & Case ausdrücklich den dahingehenden Anschuldigungen und bezeichnet diese als „völlig haltlos“. Die Kanzlei vertritt die Insolvenzverwalter der FTX Digital Markets, der FTX-Ableger auf den Bahamas, deren Ernennung im November durch den Obersten Gerichtshof des Landes erfolgt war. Zakia betont, dass die Verwalter „keinesfalls“ in den Zusammenbruch der FTX involviert waren.

„In internationalen Fällen wie diesem gibt es eine Vielzahl an Gerichtsbarkeiten, die legitime und wichtige Interessen haben, darunter auch die Bahamas“, wie Zakia als Verteidigung ausführt. Dem fügt er an: „Das Justizsystem der Bahamas ist unabhängig und sollte respektiert werden, aber es gab viele Anschuldigungen und Vorwürfe in Richtung der Bahamas, die die Regierung, die Behörden und das Rechtssystem betreffen.“

Und weiter:

„Einer dieser Vorwürfe ist, dass die Regierung der Bahamas Zahlungen von der Handelsplattform an die Bevölkerung des Landes gemacht und diese damit gegenüber anderen Gläubigern bevorzugt hat. Doch wenn man sich die Beweislage anschaut, dann ist es genau umgekehrt. Es wurden bewusst mehrere Insolvenzverwalter eingesetzt, um genau das zu verhindern.“

Die FTX hatte am 11. November Insolvenz in den USA angemeldet, obwohl der Hauptsitz des Krypto-Unternehmens auf den Bahamas ist. Im entsprechenden Insolvenzverfahren wurden bereits mehrere Anhörungen abgehalten, um zunächst zu erörtern, wie mit den verbleibenden Firmengeldern umzugehen ist. Die nächste Anhörung ist für den 11. Januar 2023 geplant.