Auch wenn nach der gestrigen Pleite der Krypto-Bank Nuri sowie des jüngsten Konkurs von Celsius und Voyager Krypto-Fintechs momentan ins Wanken geraten, gibt es auch positive Nachrichten aus der Branche. So hat das Berliner Startup Unstoppable Finance, das im DeFi-Bereich (Decentralized Finance, also dezentralisierte Finanzmärkte) tätig ist, heute, am 10. August, eine erfolgreiche Finanzierungsrunde in Höhe von 12,5 Millionen Dollar vermeldet

Frisches Kapital für DeFi-Wallet

Das Geschäft wurde schon Anfang Juli abgeschlossen. Mit dem neuen Geld plant das erst 2021 an den Start gegangene Unternehmen, die Entwicklung der eigenen DeFi-Wallet “Ultimate” zu finanzieren. 

Die Serie-A-Runde wurde von dem US-Geldgeber Lightspeed Venture Partners mit Sitz im Silicon Valley angeführt. In dieser Runde beteiligten sich auch die bestehenden Investoren Speedinvest, Rockaway Blockchain Fund, Backed, Inflection, Discovery Ventures und Fabric Ventures, neu hinzugekommen ist Anagram. 

Dabei ist dies nicht das erste Investitionskapital, das Unstoppable Finance für sich gewinnen konnte. Im Oktober 2021 konnte das deutsche DeFi-Projekt bereits 4,5 Millionen Euro einsammeln. Mit diesem Kapital arbeitet das Startup mit seinem 25-köpfigen Team schon an der iOS-Version seiner DeFi-Wallet. 

DeFi für alle

Das von Max von Wallenberg-Pachaly, Peter Grosskopf und Omid Aladini gegründete deutsche Fintech-Unternehmen will DeFi mit seiner non-custodial Wallet Ultimate der breiten Masse zugänglich machen. Die mobile App bietet Zugang zu einer Reihe von DeFi-Protokollen, die nativ integriert sind, um ein nahtloses mobiles Investitions- und Handelserlebnis zu ermöglichen. Die Wallet wurde Anfang Juli angekündigt und stieß schnell auf das Interesse von über 300.000 Beta-Nutzern weltweit, die sich auf die Warteliste setzten.

Die Multi-Chain-Wallet wird in den nächsten Tagen in einer privaten Beta-Phase gestartet, der öffentliche Start ist für später in diesem Jahr geplant. Ultimate wird zunächst für iOS eingeführt und soll später auch für Android verfügbar sein.

Schwere Zeiten für Krypto-Fintechs

Die aktuelle Zinspolitik schwebt wie ein Damoklesschwert über Fintechs, da die aktuellen Zinserhöhungen dem Markt Liquidität entziehen. Sichere Staatsanleihen werden für Anleger attraktiver als Aktien oder riskante Assets wie volatile Kryptowährungen. 

Insgesamt ist der Krypto-Fintech-Markt immer noch von den finanziellen Nachwirkungen des Luna-Kollapses – und den daraus resultieren in Pleiten – geprägt. Mitte Juli meldete der Kryptokreditplatz Celsius Network offiziell Insolvenz an und legte ein Loch von 1,2 Milliarden US-Dollar in seiner Bilanz offen. Die Kryptobörse und Kreditgeber Voyager, der Three Arrows Capital (3AC) 650 Millionen Dollar an unbesicherten Krediten gewährt hatte, wurde ebenfalls insolvent und nahm seine Stammaktien freiwillig von der Börse in Toronto.

Gestern, am 9. August, musste nun auch das deutsche Fintech Nuri seine Insolvenz anmelden. Mehr als 500 Tausend Kunden sind nun von der Pleite der Berliner Neobank betroffen.