Die deutsche Bundesregierung war allem Anschein nach bestrebt, ihr konfisziertes Bitcoin-Vermögen so schnell wie möglich zu verkaufen, ohne dabei die geringsten Auswirkungen auf den Markt und die bestmögliche Rentabilität einzupreisen.

Die Bitcoin Verkäufe der deutschen Regierung, einschließlich der großen Überweisungen an verschiedene zentralisierte Kryptowährungsbörsen (CEXs), deuten laut Miguel Morel, Gründer von Arkham Intelligence, darauf hin, dass die Absicht allen voran darin bestand, kurzfristig Gewinne zu erzielen.

Die Überweisungen an mehrere Börsen erfolgten, um die Bitcoin-Liquidität zu maximieren, so Morel gegenüber Cointelegraph in einem Interview auf der EthCC:

„Das Letzte, was ich erwartet hätte, ist, dass sie einfach zu fünf verschiedenen Börsen gehen und mit dem Marktverkauf beginnen... Die Tatsache, dass sie zu so vielen verschiedenen Börsen gehen, liest sich so, als ob sie einfach versuchen, so viel Liquidität wie möglich aus jedem Orderbuch zu bekommen, denn warum würden sie sonst nicht nur eine benutzen?“

Die Einrichtung von Konten und die Überweisung von Geldern an fünf verschiedene Börsen ist komplizierter als der Verkauf über eine einzige Kryptobörse, erklärte Morel.

Die Kapitalabflüsse und die darauffolgenden Nachrichten über die Bitcoin-Verkäufe der deutschen Regierung haben den Bitcoin unter zusätzlichen Verkaufsdruck gesetzt, der sich erst wieder erholen konnte, als die Bundesregierung keine weiteren Bitcoins mehr zum Verkaufen stellte.

Bitcoin-Kurs erholt sich nach Verkaufsende der Bundesregierung

Der Bitcoin-Kurs befand sich im Juni in einem Abwärtstrend und begann sich erst zu erholen, als die deutsche Regierung keine Bitcoin mehr verkaufen konnte.

Der Bitcoin-Kurs kletterte am 14. Juli entsprechend zurück über die psychologische Marke von 60.000 US-Dollar, einen Tag nachdem die von der Bundesregierung betriebene Wallet keine BTC mehr hatte.

Bitcoin-Monatsdiagramm. Quelle: CoinMarketCap

Der Bitcoin-Kurs fiel im Juni um über 7 %, erholte sich aber im Laufe der Woche um über 11 % und notierte zuletzt bei 64.688 US-Dollar, wie aus den Daten von CoinMarketCap hervorgeht.

Bitcoin-Kurs hauptsächlich durch Meldungen gedrückt, nicht durch Verkäufe

Die Verkäufe der deutschen Regierung waren nicht der einzige Faktor, der den Bitcoin-Kurs im vergangenen Monat belastete. Faktoren wie die eingehenden Gläubigerrückzahlungen von Mt. Gox und stagnierende Bitcoin-ETFs haben ebenfalls zum Kursverfall beigetragen.

Laut Morel hatte das von der deutschen Regierung verkaufte Bitcoin-Volumen allerdings weniger Einfluss auf den Kurs als die Reaktion des Marktes auf diese Nachricht.

Der Arkham-Chef führte dahingehend aus:

„Es könnte laut Schätzungen gut sein, dass es ein Bitcoin-Handelsvolumen von 20 Milliarden US-Dollar pro Tag gibt, und dass die deutsche Regierung 60 Millionen US-Dollar pro Tag verkaufte, die leicht absorbiert wurden. Es könnte allerdings auch der Fall sein, dass aufgrund der Nachrichten über die Verkäufe der deutschen Regierung... 5 Milliarden US-Dollar auf Seiten der Privatanleger abfließen, weil sie Angst haben, erwischt zu werden.“

Die wirkliche Gelegenheit für neue Investitionen in Bitcoin wird jedoch erst dann kommen, wenn der Markt die Rückzahlungen von Mt. Gox verdaut hat, ähnlich wie das Szenario nach den Bitcoin-Verkäufen der deutschen Regierung, wie auch der bekannte Analyst RunnerXBT meint.

Der Krypto-Trader schreibt: „Genau wie bei den Deutschland-Verkäufen werden sie irgendwann keine Auswirkungen mehr auf den Kurs haben. Und das ist der Zeitpunkt, an dem ich hoffe, dass sie investiert sind.“

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