• Mining-Umsätze gehen durch niedrigen Bitcoin-Kurs spürbar zurück.

  • Fallende Grafikkartenpreise bedeuten niedrigere Betriebskosten und wieder höhere Rentabilität für Miner.

  • Private Miner sind so wettbewerbsfähig wie selten.

Bedingt durch den gecrashten Bitcoin-Kurs (BTC) sind in den letzten Wochen und Monaten auch die Umsätze der Krypto-Miner eingebrochen. So sind deren Einnahmen am 4. Juli auf ein einjähriges Tief von nur noch 15 Mio. US-Dollar pro Tag abgerutscht. Der Rückgang der Preise für Grafikprozessoren hilft den Minern immerhin, im Gegenzug ihre Betriebskosten etwas zu senken.

Im Laufe der letzten 9 Monate ist der Mining-Umsatz im Vergleich zum Rekordhoch vom 25. Oktober 2021 bei 74,4 Mio. US-Dollar um satte 79,6 % abgestürzt. Eine globale Verknappung bei der Herstellung von Prozessoren und die Coronakrise haben in dieser Zeit ihr Übriges getan, um diese Lage noch zu verschärfen, denn dadurch stiegen zugleich die Preise für Grafikprozessoren (GPUs), die oftmals in Mining-Hardware verbaut sind.

Bitcoin Mining-Umsätze über das letzte Jahr. Quelle: Blockchain.com

Nachdem die Chiphersteller ihren Betrieb inzwischen wieder normalisiert haben, sind auch die Preise für Grafikchips wieder spürbar gesunken und liegen zum Teil sogar unter den Unverbindlichen Preisempfehlungen (UVP), die von den Herstellern ausgegeben werden. Allein im Mai sind Grafikkarten um mehr als 15 % im Preis gesunken, nachdem das Angebot langsam wieder die Nachfrage übersteigt. Entsprechend sind auch auf dem Sekundärmarkt die Preise für gebrauchte Mining-Hardware gefallen.

Preisentwicklung von Grafikkarten. Quelle: TechSpot

Wie Cointelegraph berichtet hatte, sind die großen Mining-Unternehmen trotz aller Probleme weiterhin bestens positioniert, um den anhaltenden Bärenmarkt zu überstehen, denn die geringeren Umsätze reichen noch immer aus, um die Betriebskosten zu decken. So weisen größere Miner wie Argo, CleanSpark, Stronghold, Marathon und Riot Blockchain ein gesundes Verhältnis zwischen Umsatz und Kosten auf (siehe unten).

Operativer Cash-Flow im Vergleich zum Mining-Umsatz bei großen Minern. Quelle: Arcane Crypto

Doch nicht nur für die großen Jungs sind die sinkenden GPU-Kosten von Vorteil, denn auch für kleine Miner ergibt sich dadurch die Chance, sich kostengünstig Mining-Equipment zuzulegen, während die Hashrate-Anforderungen für den Abbau eines Bitcoin-Blocks bei 203,6 EH/s zurzeit so niedrig sind wie selten.