Der globale Standardsetzer für Wertpapierregulierung, die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO), hat ein Diskussionspapier zur Regulierung von Krypto-Asset-Handelsplattformen (CTPs) veröffentlicht. IOSCO veröffentlichte das Schreiben am 28. Mai in einer offiziellen Pressemitteilung.

Laut der Pressemitteilung reguliert die IOSCO über 95% der weltweiten Wertpapiermärkte in mehr als 115 Ländern. Die Aktivitäten der Organisation zielen darauf ab, die Einhaltung eines international anerkannten, einheitlichen Standards für die Aufsicht und Durchsetzung von Vorschriften im globalen Wertpapiersektor zu entwickeln und zu fördern.

Das neue Diskussionspapier mit dem Titel „Probleme, Risiken und regulatorische Überlegungen in Bezug auf Crypto-Asset-Handelsplattformen“ bittet die Öffentlichkeit um Rückmeldung zu einer Reihe von Problemen, Risiken und anderen zentralen Überlegungen, die von IOSCO in Bezug auf CTPs ermittelt wurden. Alle derartigen Kommentare müssen bis zum 29. Juli 2019 eingereicht werden.

Diese zentralen Überlegungen im Bericht lauten wie folgt: Zugang zu CTPs, Schutz von Vermögenswerten, Interessenkonflikte, CTP-Operationen, Marktintegrität, Preisintegrität und Technologie.

IOSCO stellt fest, dass sein Ansatz mit einer G20-Mitteilung von 2018 in Einklang steht, das an internationale Normungsgremien appellierte, "ihre Überwachung von Krypto-Assets und deren Risiken entsprechend ihren jeweiligen Mandaten fortzusetzen und multilaterale Reaktionen nach Bedarf zu bewerten".

Als Leitprinzip heißt es in der Pressemitteilung, dass, wenn eine bestimmte Regulierungsbehörde ein Krypto-Asset als Wertpapier eingestuft hat und somit in ihren Regulierungsbereich fällt, das Asset den traditionellen Rahmenbedingungen und Zielen der bestehenden Wertpapiergesetze unterliegen sollte.

In dem Bericht erkennt die IOSCO jedoch an, dass die Regulierung von CTPs potenziell neue und einzigartige Probleme für die Regulierungsbehörden darstellen kann. Sie schlägt daher vor, dass die eingehende Analyse der Überlegungen den einschlägigen Regulierungsbehörden als Grundlage dienen kann, da sie sich bemühen, ihren Ansatz für den neuen Sektor zu entwickeln.

Im Januar 2018 hatte IOSCO ein Beratungsnetzwerk für Initial Coin Offerings eingerichtet, um Erfahrungen und Bedenken im Zusammenhang mit dem ICO-Markt zu überprüfen. Die Organisation ging auf ihrer jährlichen Konferenz im vergangenen Jahr auf die Herausforderungen der aufstrebenden Anlageklasse ein und wirkte sich auf die sich weiterentwickelnden Ansätze der nationalen Wertpapierregulierungsbehörden aus.