Laut einem aktuellen Bericht der Deutschen Bank haben die Zentralbanken weltweit in den letzten Jahren ihre Goldreserven aufgestockt, was erhebliche Auswirkungen auf Bitcoin haben könnte.
Der Anteil von Gold an den Zentralbankreserven erreichte im zweiten Quartal dieses Jahres 24 % und damit den höchsten Stand seit den 1990er Jahren, wie Analysten der Deutschen Bank am Donnerstag berichteten.
Da die offizielle Nachfrage nach Gold doppelt so hoch ist wie im Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2021, sehen Analysten der Deutschen Bank zunehmende Parallelen zwischen Gold und Bitcoin (BTC), das 2025 eine Rekordperformance verzeichnete.
Die erneute Goldakkumulation markiert eine bedeutende Veränderung in der globalen Finanzwelt und spiegelt das Verhalten wider, das während eines Großteils des 20. Jahrhunderts zu beobachten war, schrieben die Analysten der Deutschen Bank und betonten, dass die Dynamik von Bitcoin viele der gleichen Merkmale aufweist.
Gold so stark wie noch nie
Obwohl Gold in Bezug auf Fiat-Geld parabolisch neue Höchststände erreicht hat, hat das Edelmetall erst kürzlich seine inflationsbereinigten Allzeithochs (ATH) aus dem Jahr 1980 überschritten.
„Erst in den letzten Wochen hat Gold endlich seine realitätsbereinigten Allzeithochs von vor etwa 45 Jahren übertroffen“, erklärten die Analysten.
Als Hauptgründe für diese lange Verzögerung beim inflationsbereinigten Allzeithoch des Goldpreises nannte die Deutsche Bank jahrzehntelange Verkäufe durch Zentralbanken, erzwungene institutionelle Goldverkäufe und den Aufstieg des Zeitalters der Fiat-Währungen.
„Die formelle Rolle von Gold als Reservewährung endete 1979, als der IWF [Internationale Währungsfonds] seinen Mitgliedern acht Jahre nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems untersagte, ihre Wechselkurse an Gold zu binden“, so die Experten.
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Was macht Bitcoin zum Reserve-Asset?
Angesichts der Tatsache, dass Gold aktuell inflationsbereinigt neue historische Höchststände erreicht hat, wies Marion Laboure, Makrostrategin bei der Deutschen Bank, auf eine Reihe von Parallelen zwischen den Vermögenswerten hin, die Bitcoin zu einer attraktiven Wertanlage machen könnten.
In einem Bericht mit dem Titel „Gold’s reign, Bitcoin’s rise” (Die Herrschaft des Goldes, der Aufstieg des Bitcoins) stellte Laboure seit ihrer Einführung erhebliche Ähnlichkeiten in der Wertentwicklung der beiden Vermögenswerte fest.
Eine weitere bemerkenswerte Parallele besteht darin, dass sowohl Gold als auch Bitcoin hohe Volatilität und Phasen mit unterdurchschnittlicher Performance erlebt haben, so die Analystin.
Darüber hinaus stellte Laboure fest, dass sowohl Gold als auch Bitcoin eine geringe Korrelation mit traditionellen Vermögenswerten aufweisen und somit erhebliche Diversifizierungsvorteile bieten.
Prognose: Bitcoin und Gold sind bis 2030 Zentralbank-Assets
In Bezug auf das Potenzial von Bitcoin als Reservewährung der Zentralbanken verwies Laboure auf dessen hohe Volatilität und die Tatsache, dass es „durch nichts gedeckt“ sei, als wichtige Gegenargumente.
„Die Volatilität ist jedoch mittlerweile auf ein historisches Tief gesunken“, fügte sie hinzu und wies gleichzeitig auf weitere Bedenken hin, darunter die begrenzte Nutzung, das wahrgenommene Risiko, der spekulative Charakter, Cyber-Schwachstellen und Liquiditätsengpässe.
Trotz dieser Probleme meinte Laboure, dass Bitcoin und Gold „bis 2030 beide in den Bilanzen der Zentralbanken auftauchen könnten”, und verwies dabei auf ihre gemeinsamen Merkmale, darunter ihre Rolle als Absicherungsmittel („Safe-haven Assets“).
Ihre Sichtweise auf Bitcoin und Gold kommt inmitten einer zunehmenden institutionellen Adoption von BTC und einem wachsenden Interesse einiger Regierungen, Bitcoin als Teil ihrer strategischen Reserven zu halten.
Die Volatilität von Bitcoin bleibt jedoch für viele Zentralbanker, deren vorrangiges Ziel die Erhaltung des Wertes ihrer Reserveaktiva ist, ein großes Problem.
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