Griechenlands oberstes Verwaltungsgericht hat eine Entscheidung zur Auslieferung von Alexander Vinnik ausgesetzt, der wegen Geldwäsche über eine Kryptowährungsbörse in Milliardenhöhe verdächtigt wird.

Laut Reuters sagte Vinniks Anwalt am 23. Dezember, dass die Entscheidung über die Auslieferung ausgesetzt werde, bis das Gericht eine noch ausstehende Berufung angehört hat.

Wie Cointelegraph berichtete, hatte das griechische Ministerium für Justiz, Transparenz und Menschenrechte Anfang des Monats beschlossen, Vinnik an Frankreich auszuliefern. Die russische Botschaft zeigte damals ihr Bedauern darüber, dass die griechische Regierung die Bitte Russlands, Vinnik wegen seines sich verschlechternden Gesundheitszustandes an das Land sein Heimatland auszuliefern, "ignoriert" habe. 

Die Entscheidung des Ministeriums, Vinnik auszuliefern, habe diesen dazu veranlasst, einen weiteren Hungerstreik zu beginnen. Seine Anwältin Zoe Costantopoulou bezeichnete die Entscheidung infolge dessen als Todesurteil. 

Noch eine Auslieferung in Sicht?

Vinnik soll der Drahtzieher hinter einem internationalen Geldwäschesystem gewesen sein, das 4 Mrd. US-Dollar über die Kryptowährungsbörse BTC-e abgewickelt hat. Im Jahr 2017 erklärte Vinnik öffentlich seine Unschuld und bot sogar an, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin als Spezialist für digitale Technologie zu helfen. 

Wie Cointelegraph berichtete, reichten amerikanische Staatsanwälte im Juli eine Klage gegen Vinnik ein. Im Laufe der Zeit wurden mehrere Auslieferungsersuchen von Frankreich, Russland und den Vereinigten Staaten gestellt. Das machte den Fall zu einem Tauziehen um eine strategisch wichtige Person zwischen den USA und Russland.

Das Justizministerium stellte in seiner Entscheidung fest, dass das zweite Auslieferungsziel die USA sein sollten, und dann erst kommt Russland. Das bedeutet, wenn das Verfahren gegen ihn in Frankreich abgeschlossen ist, wird er anschließend in die USA versetzt.