Altsbit, eine kleine Kryptobörse, die am 5. Februar im Zuge eines Hackerangriffes „fast alle ihre Gelder“ verloren hat, wird in Folge dessen ab Mai 2020 ihren Betrieb einstellen.

Nachdem die Altsbit am 6. Februar den Hackerangriff am 6. Februar offiziell bekanntgegeben hatte, forderte sie ihre Nutzer am 9. Februar auf, alle auf der Kryptobörse verwahrten Krypto-Vermögen möglichst schnell abzuziehen. Laut Pressemitteilung hat die Altsbit durch den Hack 6,929 Bitcoin (BTC) und 23 Ether (ETH) verloren, zudem wurden auch Vermögen in kleineren Kryptowährungen wie Pirate Chain (ARRR), VerusCoin (VRSC) und Komodo (KMD) gestohlen.

Nutzer sollen verbleibende Krypto-Gelder ausbuchen

Der Großteil der Krypto-Vermögen, die auf der Altsbit deponiert waren, ist bei dem Angriff verloren gegangen, weshalb sich die Kryptobörse aufgrund der schwere des Angriffs nun dazu gezwungen sieht, ab dem 8. Mai 2020 ihren Betrieb einzustellen. Ein kleinerer Teil der eingelagerten Vermögen, der in sogenannten Cold-Wallets verwahrt wurde, ist von den Hackern unberührt und soll in Verbindung mit den verbleibenden Geldern nun an die Nutzer ausgezahlt werden:

„Die Auszahlungen können vom 10. Februar 2020 bis zum 8. Mai 2020 beantragt werden. Danach ist dies leider nicht mehr möglich, da der Betrieb von Altsbit ab diesem Zeitpunkt eingestellt wird.“

Auf Nachfrage von Cointelegraph bestätigt ein Sprecher von Altsbit, dass die Entscheidung zur Schließung der Kryptobörse endgültig sei. In diesem Zusammenhang betonte der Sprecher, dass auch die verlorenen Gelder der Nutzer zumindest teilweise zurückerstattet werden sollen: „Wir werden alle Gelder, die wir noch in unseren Cold-Wallets verwahren an die Nutzer auszahlen und danach den Betrieb einstellen.“

Allein 70.000 US-Dollar in Bitcoin und Ether gestohlen

Die in Italien ansässige Kryptobörse Altbit hat angesichts ihrer kleinen Größe eine beträchtliche Menge an Krypto-Geldern verloren. Bei Redaktionsschluss belaufen sich allein die festgestellten Verluste in Bitcoin und Ether auf einen Marktwert von knapp 70.000 US-Dollar.

Der Hackerangriff auf die südkoreanische Kryptobörse Coincheck bewegte sich 2018 hingegen in ganz anderen Dimensionen. So wurden „im größten Diebstahl der Weltgeschichte“ mehr als 500 Mio. US-Dollar an Krypto-Geldern entwendet.

Wie Cointelegraph berichtet, haben Sicherheitslücken und Hackerangriffe für Kryptobörsen im Jahr 2019 einen insgesamten Schaden von 292 Mio. US-Dollar verursacht. Während im vergangenen Jahr 11 Plattformen zum Opfer solcher Angriffe geworden waren, waren es im Jahr 2018 nur 9 Kryptobörsen.

Changpeng Zhao, der Mitgründer und Geschäftsführer der großen Kryptobörse Binance, behauptete am 20. Januar, dass es für den durchschnittlichen Anleger nichtsdestotrotz sicherer sei, seine Kryptowährungen auf Kryptobörsen zu deponieren als selbst zu verwahren.