Das indische Wirtschaftsministerium stellt derzeit ein Konsultationspapier zu Kryptowährungen fertig, das im Anschluss der Regierung des Landes vorgelegt werden soll. Die Umsetzung des Dokuments könnte für Indien einen wichtigen Schritt in Richtung Krypto-Regulierung bedeuten.

Am gestrigen Montag hatte der indische Wirtschaftsminister Ajay Seth im Rahmen einer Konferenzveranstaltung bekanntgegeben, dass sein Ministerium an der Fertigstellung eines Konsultationspapiers arbeitet, das Indiens Haltung zu Kryptowährungen formulieren soll.

Das entsprechende Dokument wurde in Zusammenarbeit mit Branchenköpfen, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank erstellt. Wie Seth erklärt, wird das Konsultationspapier dementsprechend Indiens Bereitschaft „für eine Art globale Regulierung“ stärken:

„Wie auch immer wir mit Digitalen Assets umgehen wollen, es braucht eine ungefähren Gesetzesrahmen, auf den sich alle Länder gemeinsam verständigen.“

Nach einem etwaigen Verbot von Kryptowährungen gefragt, entgegnet der Minister, dass ein solches Vorhaben auf nationaler Ebene nur schwer durchgesetzt werden könnte:

„Wofür wir uns auch immer entscheiden, wenn wir uns für ein solches Extrem entscheiden, dann muss uns bewusst sein, dass die Länder, die ein Verbot aussprechen, dieses niemals ohne einen globalen Konsens durchsetzen können.“

Die ausgewogene Haltung des Wirtschaftsministers ist umso interessanter, da Indien in der Vergangenheit ziemlich restriktiv gegenüber der Kryptobranche aufgetreten ist. So hatten die indische Zentralbank (RBI) und das Finanzministerium des Landes Kryptowährungen einst als Pyramidensystem verurteilt, und folglich die Zusammenarbeit zwischen Banken und Krypto-Unternehmen verboten.

Nachdem dieses Quasi-Verbot 2022 wieder aufgehoben wurde, hat sich die RBI erneut vor den Gefahren von Krypto ausgesprochen. Premierminister Narendra Modi hatte Kryptowährungen im Rahmen des Weltwirtschaftsforums (WEF) zuletzt auch als „globale Herausforderung“ bezeichnet, die ein gut abgestimmtes Vorgehen der internationalen Gemeinschaft erfordert.