Eine anonyme Quelle aus dem indischen Finanzministerium bestätigt, dass Kryptowährungen im zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt bald gänzlich verboten sein werden.

Wie die interne Quelle gegenüber Bloomberg angibt, soll die Nutzung von Kryptowährungen in jeglicher Form verboten werden. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll schon bald im Parlament zur Debatte stehen. Auch der Handel von Kryptowährungen über ausländische Kryptobörsen wäre demnach zukünftig nicht mehr erlaubt.

Krypto-Anleger sollen immerhin eine Übergangszeit von drei bis sechs Monaten eingeräumt bekommen sobald das geplante Gesetz in Kraft tritt, um ihre Krypto-Vermögen liquidieren zu könenn.

Wie die vermeintliche Quelle aus dem Finanzministerium erklärt, entstammt die ablehnende Haltung der indischen Regierung dem Umstand, dass die Zentralbank des Landes, also die Reserve Bank of India (RBI), Kryptowährungen verurteilt.

Im Januar wurde bereits ein Entwurf zur „Regulierung von Kryptowährungen und Digitalwährungen“ im indischen Parlament eingegeben, der für die nächsten Wochen auf der Agenda steht.

Dabei wird es sich höchstwahrscheinlich um das besprochene Gesetz handeln, denn Gegenstand des Entwurfs ist die Schaffung eines rechtlichen Rahmens für die Zentralbank-Digitalwährung der RBI, während damit zugleich „alle privaten Kryptowährungen in Indien verboten werden sollen“.

Sathvik Vishwanath, Mitgründer und Geschäftsführer der großen indischen Kryptobörse Unocoin, erklärt gegenüber Bloomberg, dass die heimische Kryptobranche „gespannt auf nähere Details ist, um sich danach richten zu können“:

„Falls die Regierung tatsächlich alle Kryptowährungen verbietet, außer ihre eigene, dann macht es für uns keinen Sinn mehr, unser Geschäft in Indien zu betreiben. Doch zunächst gilt es, abzuwarten.“

Der Oberste Gerichtshof von Indien hatte im März 2020 wiederum einen vorherigen Erlass der RBI einkassiert, der indischen Finanzinstituten den Umgang mit Krypowährungen und die Zusammenarbeit mit Krypto-Unternehmen untersagt hatte, was einem Generalverbot gleichkam.

Im Juni 2020 hatte das indischen Finanzministerium dann wiederum einen Gesetzentwurf vorgelegt, der ein solches Generalverbot erwirken sollte.