Italien strebt eine strengere Regulierung von Kryptowährungen an und will im Zuge dessen nun eine höhere Besteuerung des Krypto-Handels einführen, wie aus den aktuellen Haushaltsplanungen vom 1. Dezember hervorgeht.

Entsprechend ist im Haushalt für das Jahr 2023 eingeplant, dass auf alle Gewinne über einem Freibetrag von 2.000 Euro eine Kapitalertragsteuer auf den Handel mit Kryptowährungen erhoben wird, wie Bloomberg berichtet. Bisher war die Besteuerung der innovativen Anlageklasse weitaus geringer, weil Kryptowährungen in Italien als „Fremdwährungen“ eingestuft wurden.

Der zugehörige Gesetzentwurf sieht allerdings vor, dass die italienischen Steuerzahler die Wahlmöglichkeit bekommen, dass sie ihre Krypto-Vermögen zum 1. Januar angeben können und auf diese dann lediglich eine Steuer von 14 % entrichten. Damit soll ein zusätzlicher Anreiz für italienische Krypto-Anleger geschaffen werden, um Gelder aus dem Krypto-Handel anzugeben.

Laut Triple A Daten besitzen 2,3 % der italienischen Bevölkerung Kryptowährungen, was umgerechnet knapp 1,3 Mio. Menschen sind. Stand Juli 2022 sollen 57 % der italienischen Krypto-Anleger Männer sein, während 43 % Frauen sind. Die dominierende Altersklasse liegt dabei zwischen 28 – 38 Jahren.

Mit der vorgeschlagenen Kapitalertragsteuer folgt Italien dem Vorbild von Portugal bei der Besteuerung von Kryptowährungen. Erst im Oktober hat das einstige Steuerparadies ebenfalls eine ähnliche Steuer auf Kryptowährungen angeregt, die für weniger als 1 Jahr gehalten werden.

Im Haushalt für das kommende Jahr hatte die portugiesische Regierung ebenfalls Kryptowährungen ins Fadenkreuz genommen, denn diese waren bisher weitestgehend steuerfrei geblieben, da die Anlageklasse nicht als offizielles Zahlungsmittel anerkannt wurde.

Aus diesem Grund soll nun ein „breiter und umfangreicher“ Gesetzesrahmen zur Einstufung und Besteuerung von Kryptowährungen geschaffen werden. Dieser erfasst in einem ersten Entwurf Mining, Trading und Kapitalerträge.