Krypto-Anleger, die 2017 am vermeintlichen Token-Verkauf (ICO) von FliK teilgenommen haben, wehren sich jetzt dagegen, dass der bekannte US-Komiker Kevin Hart „ungeschoren“ aus dem Betrugsfall davonkommt.

Die 25 Anleger, behaupten in der entsprechenden Sammelklage, durch den Krypto-Betrug gemeinsam mehr als 2 Mio. US-Dollar verloren zu haben. Dabei werfen sie dem Comedian Hart, dem Rapper T.I. und dem FliK Geschäftsführer Ryan Felton vor, durch den geplanten Verkauf der Kryptowährung unrechtmäßigen Wertpapierhandel betrieben zu haben.

Anleger wollen Klage aufrechterhalten

Die Kläger argumentieren, dass der FLiK Token-Verkauf maßgeblich durch die Fürsprache der beiden Promis befördert wurde, da diese dem Projekt nach außen Legitimität verliehen haben.

In diesem Zusammenhang sind die Anleger der Meinung, dass sie „ausreichend dargelegt haben, dass sich Kevin Hart im Klaren über seine Rolle in dem Krypto-Projekt war oder zumindest fahrlässig in Kauf genommen hat, dass er ein betrügerisches Projekt bei seinen 50 Mio. Followern bewirbt.“

Die Unterstützung von Hart habe dafür gesorgt, dass der Kurs der Kryptowährung zwischen August und Oktober 2017 von 0,06 bis auf 0,30 US-Dollar gestiegen ist, obwohl der Token-Verkauf zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht abgehalten wurde.

Im Laufe des Folgejahres fiel der Kurs dann allerdings wieder um 73 %, da der Token-Verkauf nie durchgeführt wurde, wodurch im September 2018 nur noch ein Kurswert von 0,08 US-Dollar zu Buche stand.

Hat Hart für den Token-Verkauf geworben?

Die 25 betroffenen Investoren hatten daraufhin im Oktober 2018 eine Sammelklage in Höhe von 5 Mio. US-Dollar gegen T.I. und Ryan Felton eingereicht, weil sie durch die Werbung der Promis in ein Betrugsprojekt gelockt wurden, dessen nicht zugelassene Wertpapiere inzwischen fast wertlos geworden waren.

Anschließend erweiterten die Anleger ihre Sammelklage auf 7 Mio. US-Dollar, indem sie diese im Mai 2019 durch die Vorwürfe gegen Kevin Hart ergänzt haben. Der Comedian und Schauspieler soll mit seiner Fürsprache ebenfalls zur Schädigung beigetragen haben.

Im September 2017 hatte Hart auf Facebook ein Foto gepostet, auf dem er zusammen mit dem Rapper T.I. zu sehen ist. Die dazugehörige Bildunterschrift lautete:

„Ich erkläre T.I. hier gerade, wieviel Hilfe er brauchen wird, um all das Geld auszugeben, dass er mit seinem neuen Projekt einnehmen wird. Nee, Quatsch, aber ganz im Ernst, ich freue mich riesig für T.I. und FLiK, dass sie das Ding rocken werden! #ICO #blockchain #crypto #bitcoin.“

Rapper bereits freigesprochen

Die Vorwürfe des Betrugs und unrechtmäßigen Wertpapierhandels gegen T.I. wurden am 3. März 2020 fallengelassen. Richter Charles Pannell urteilte, dass die Kläger nicht ausreichend nachweisen konnten, dass ein Verstoß gegen das Wertpapierrecht begangen wurde.

„Die Kläger haben lediglich aufgezeigt, dass T.I. seine Twitter-Follower aufgefordert hat, die Webseite des FLiK Token-Verkaufs zu besuchen, sie haben allerdings keine Aussagen von T.I. zum finanziellen Wert des FLiK Tokens hervorgebracht.“

Hart nennt die gegen ihn erhobenen Vorwürfe „fadenscheinig“, da diese noch weniger Substanz hätten als die zuvor gegen T.I. erhobenen Anschuldigungen.