Die Kryptobörse Kraken bereitet sich darauf vor, fünf Stablecoins, darunter auch den marktführenden USDt von Tether, aus der Notierung zu nehmen, um den neuen europäischen Krypto-Regulierungsvorschriften zu entsprechen.

Kraken wird den USDt demnach am 31. März vollständig von der Börse nehmen, um die EU-Verordnung Markets in Crypto-Assets (MiCA) einzuhalten, so eine offizielle Ankündigung des Krypto-Unternehmens.

Neben USDT wird die Börse schrittweise auch die Unterstützung für PayPal USD , Tether EURt (EURT), TrueUSD und TerraClassicUSD (UST) auf dem europäischen Markt einstellen.

„Diese Änderungen stellen letztlich sicher, dass Kraken regelkonform bleibt und seinen europäischen Kunden langfristig ein außergewöhnliches Handelserlebnis bieten kann“, so die Plattform.

Delisting soll schrittweise erfolgen

Im Einklang mit den Bestimmungen der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) zur Gewährleistung eines reibungslosen und geordneten Delisting-Prozesses wird Kraken die Unterstützung von USDT schrittweise zurückfahren.

Zunächst wird Kraken am 13. Februar Margin-Handelspaare mit den betroffenen Vermögenswerten für Kunden im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) in den „Nur-Reduzieren“-Modus versetzen. Nach dieser Einschränkung können Nutzer aus dem EWR nur noch bestehende Margin-Positionen reduzieren oder vollständig schließen, nicht mehr erhöhen.

Bis zum 27. Februar wird Kraken die betroffenen Token dann in einen „Nur-Verkaufs“-Modus versetzen, der es Kunden aus dem EWR nicht erlaubt, Einzahlungsadressen für Token wie USDT zu generieren, aber den Handel bzw. Verkauft weiterhin unterstützt.

Am 24. März wird Kraken dann den gesamten Spot-Handel für die betroffenen Vermögenswerte einstellen und alle offenen Aufträge sowie den Umtausch in andere Coins oder Fiat-Währungen schließen.

Kraken, Europe, Tether, Stablecoin, MiCA, Policy

Schritte des Delistings der nicht MiCA-konformen Stablecoins auf Kraken. Quelle: Kraken

„Alle verbleibenden EWR-Kundenbestände für diese Vermögenswerte zum 31. März 2025 werden in einen gleichwertigen Stablecoin umgewandelt“, erklärte Kraken und fügte hinzu:

„Alle betroffenen Vermögenswerte von EWR-Kunden, die nach den oben genannten Fristen an bestehende Wallet-Adressen hinterlegt wurden, können nur noch abgehoben werden.“

Kraken betonte, dass sich die Einstellung der Börsennotierung nur auf Kunden im EWR auswirken wird. Betroffen sind 30 Länder, darunter Österreich, Zypern, Tschechien, Malta, Portugal, Spanien und Schweden.

ESMA will Märkte nicht stören

Die Ankündigung von Kraken kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Crypto.com – eine weitere große Börse – das Delisting von USDT und neun anderen Stablecoins ab dem 31. Januar 2025 bestätigt.

Crypto.com wird seinen Nutzern außerdem bis zum Ende des ersten Quartals 2025 Zeit geben, die betroffenen Token in MiCA-konforme Token umzuwandeln. „Andernfalls werden sie automatisch in einen konformen Stablecoin oder einen Vermögenswert mit entsprechendem Marktwert umgewandelt“, sagte die Börse.

Die ESMA, die eine wichtige Aufsichtsbehörde für die Einhaltung der MiCA ist, forderte die europäischen Krypto-Asset-Dienstleister (CASP) Mitte Januar auf, nicht MiCA-konforme Stablecoins zu beschränken.

Die Behörde betonte die Bedeutung eines schrittweisen Delisting-Prozesses, um potenzielle Marktstörungen zu vermeiden, und forderte die CASPs auf, zunächst mit einem „Nur-Verkaufs-Modus“ zu beginnen:

„Plötzliche Maßnahmen zur Angleichung an die MiCA, wie in den Leitlinien der Europäischen Kommission erläutert, könnten möglicherweise zu ungeordneten Märkten für Krypto-Assets führen. [...] Um potenzielle Störungen abzumildern und einen reibungslosen und geordneten Übergang zu gewährleisten, sollten die zuständigen nationalen Behörden die Einhaltung [...] spätestens bis zum Ende des ersten Quartals 2025 sicherstellen.“

Kraken und Crypto.com gehören zu den ersten CASPs in der EU, die das Delisting von nicht MiCA-konformen Stablecoins im Jahr 2025 ankündigen. Zuvor hatte die US-Börse Coinbase acht Token, darunter USDT, im Dezember 2024 aus dem Handel genommen.

Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.