Die Kryptobörse Kraken hat eine Einigung mit der amerikanischen Börsenaufsicht SEC erzielt, mit der sich die Handelsplattform dazu verpflichtet, ihren Staking-Service nicht länger für amerikanische Kunden anzubieten.

Wie aus einer entsprechenden Mitteilung vom 9. Februar hervorgeht, wirft die SEC der Kraken vor, dass diese „ihr Staking-as-a-Service Programm nicht ordnungsgemäß registriert hat“, denn dieser Dienst konstituiert nach Auffassung der Börsenaufsicht ein Investitionsprodukt. Die Kryptobörse nimmt diesen Vorwurf ernst und stellt den Staking-Service für US-Kunden ein, zudem wird sie eine Geldstrafe in Höhe von 30 Mio. US-Dollar zahlen.

„Kraken hat ihren Anlegern nicht nur übermäßige Zinserträge angeboten, die völlig von der wirtschaftlichen Realität abgekoppelt waren, sondern sich auch noch das Recht vorbehalten, gar keine Gewinne auszuschütten“, wie Gurbir Grewal, der Direktor der Strafverfolgungsabteilung der SEC, die Vorwürfe konkretisiert. Gleichsam hätte das Krypto-Unternehmen den Anlegern wichtige Informationen vorenthalten, darunter die finanzielle Lage der Firma und ob diese überhaupt in der Lage wäre, die angebotenen Zinserträge auszuzahlen.

Die SEC weist darauf hin, dass Kraken den Staking-Service bereits seit 2019 in den USA anbietet und diesen als „einfache und benutzerfreundliche Plattform“ bewirbt, die „Gewinne durch die Geschäftsaktivitäten von Kraken im Namen der Anleger“ erzielt. Laut Börsenaufsicht würde dabei jedoch unterschlagen, dass die Krypto-Nutzer durch das Festschreiben im Staking das Besitzrecht an ihren Krypto-Geldern verlieren, wodurch zusätzliche Risiken mit „sehr wenig Schutz“ entstehen.

Kraken hat am 9. Februar in einem firmeneigenen Blogpost bereits angekündigt, dass der Staking-Service dennoch weiterhin für alle internationalen Nutzer außerhalb der USA angeboten werden soll.

Die Einigung zwischen SEC und Kraken könnte weitreichende Implikationen haben und für die Kryptobranche geradezu wegweisend sein, da die Börsenaufsicht damit einerseits signalisiert, dass sie selbst ohne eine klare Krypto-Regulierung gewillt ist, gegen grundlegende Dienste der Kryptobranche vorzugehen und andererseits, weil Krypto-Unternehmen damit eingestehen, dass sie im Zweifel den Konflikt mit den Behörden scheuen und zu einschneiden Kompromissen bereit sind.