Das Frankfurter Krypto-Startup Savedroid hat einen wichtigen Rechtsstreit mit einem ICO-Abwicklungspartner für sich entscheiden können. Wie der Finanzblog Finance Forward am 28. Februar meldete, muss der Jurist Axel Hellinger die von ihm nach Betrugsvorwürfen einbehaltenen ICO-Einnahmen im Wert von 4,2 Millionen Euro an Savedroid auszahlen.

Abwicklungspartner soll ICO-Gelder herausgeben

Hellinger hatte Savedroid als ICO-Abwicklungspartner betreut und für den Token-Kauf gezahlte Gelder von Krypto-Investoren für Savedroid eingesammelt. Als Hellinger aus eigener Sicht Unregelmäßigkeiten rund um das ICO feststellte, entschied sich der Jurist, die Gelder bis zur Klärung der Vorwürfe einzubehalten.

Eine Einigung mit Savedroid konnte in dem Fall nicht erreicht werden, weshalb das Krypto-Startup den Anwalt schließlich auf Herausgabe der Gelder verklagte. Dieses Verfahren hat Hellinger laut Finance Forward nun verloren. 

Das noch nicht rechtskräftige Urteil verpflichtet den Juristen zur Herausgabe der 4,2 Millionen Euro an ICO-Geldern an Savedroid. Zusätzlich muss der Anwalt rund 100.000 Euro an Verfahrenskosten zahlen. Hellinger kann und will jedoch in Berufung gehen. Der Fall dürfte damit in die nächste Runde gehen.

Savedroid kämpft um seinen Ruf

Savedroid, dass nach einem sogenannten Reverse-Takeover der Advanced Bitcoin Technologies AG mittlerweile an der Düsseldorfer Börse gelistet ist, war in 2018 mit einem umstrittenen PR-Stunt um einen angeblichen ICO-Betrug in die Kritik geraten. Savedroid wurde außerdem von anderer Seite vorgeworfen, beim Ergebnis seines 40 Millionen Euro schweren ICO um rund 15 Millionen Euro übertrieben zu haben.

Der Aktienkurs der Advanced Bitcoin Technologies AG, welcher im Januar zunächst stark auf 16 Euro zulegen konnte, war im Februar wieder auf ein neues Tief auf 3,9 Euro gefallen. Savedroids Token befindet sich mit einem Kurs von nur noch 0,0001 US-Dollar laut Etherscan praktisch auf dem Nullpunkt.