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Martin YoungMartin Young

Krypto-Marktkapitalisierung rutscht auf achtmonatiges Tief – Wie geht es weiter?

Der Kryptomarkt ist in seiner Gesamtheit auf ein mehrmonatiges Tief gefallen und der Trend zeigt weiter nach unten, doch womöglich geht es schon bald wieder aufwärts.

Krypto-Marktkapitalisierung rutscht auf achtmonatiges Tief – Wie geht es weiter?
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Die Gesamtmarktkapitalisierung der Kryptomärkte ist auf ein Achtmonatstief gefallen und hat damit einen Großteil der diesjährigen Gewinne zunichte gemacht, weshalb Analysten kurzfristig weiterhin pessimistisch sind.

Die Gesamtmarktkapitalisierung fiel laut CoinGecko am Donnerstag auf 2,93 Billionen US-Dollar und erreichte damit den niedrigsten Stand seit April.

Der Gesamtmarktwert von Kryptowährungen ist seit seinem Allzeithoch von rund 4,4 Billionen US-Dollar Anfang Oktober um etwa 33 % gesunken und seit Jahresbeginn um fast 14 % zurückgegangen, was viele Analysten und Beobachter zu der Annahme veranlasst, dass sich der Markt in einer Baisse befindet.

Am 9. April fiel die wichtige Kennzahl zuvor auf ein bisheriges Tief von 2,5 Billionen US-Dollar im Jahr 2025, bevor sie sich sechs Monate später wieder auf ein Allzeithoch erholte. Die Krypto-Marktkapitalisierung bewegte sich seit März 2024 weitgehend innerhalb einer bestimmten Bandbreite und ist nun wieder in die Mitte dieser Spanne zurückgekehrt.

Japan hebt Leitzins

Michaël van de Poppe, der Mitbegründer des MN Fund, prognostizierte am Freitag, dass weitere kurzfristige Einbußen wahrscheinlich sind und sich der Abwärtstrend fortsetzen wird, bis die Bank of Japan eine Entscheidung über ihre weitere Leitzinsentwicklung getroffen hat.

Die japanische Zentralbank hat am Freitagmorgen vorerst die Leitzinsen auf 0,75 % angehoben, und obwohl einige Analysten dies als schlechte Nachricht für Kryptowährungen bezeichnen, stieg Bitcoin (BTC) anschließend um 2,3 %.

Quelle: Michaël van de Poppe

„Es würde mich nicht überraschen, wenn BTC in den nächsten 24 Stunden weiter fällt und sich in eine Art Kapitulation begibt, da der Trend eindeutig nach unten zeigt“, mahnte van de Poppe. „Das würde einen Rückgang von 10 bis 20 % bei Altcoins bedeuten, die sich dann recht schnell wieder erholen dürften.“

Abschwung als Kaufgelegenheit?

Der jüngste Rückgang der Gesamtmarktkapitalisierung „spiegelt eine umfassendere Korrektur wider, die durch makroökonomische Belastungen und eine geringere Risikobereitschaft der Anleger verursacht wurde“, erklärte Nick Ruck, Direktor von LVRG Research, gegenüber Cointelegraph.

„Obwohl die kurzfristige Volatilität anhält, bietet dieser Rückgang potenzielle Akkumulationsmöglichkeiten für fundamental starke Projekte, da der Sektor weiter reift und institutionelles Kapital anzieht“, betonte er.

Stimmung am Boden

Die Blockchain-Analyseplattform Santiment berichtete am Freitag, dass die Stimmung gegenüber Kryptowährungen erneut auf einem Angstniveau angelangt sei, wobei es nach einem weiteren kleinen Pump-and-Dump am Donnerstag zum negativen Stimmungswandel in den sozialen Medien gekommen sei.

„Die Kommentare zeigen vor allem Angst, nachdem Bitcoin gestern auf 90.200 US-Dollar gestiegen und dann schnell wieder auf 84.800 US-Dollar gefallen ist“, hieß es.

Santiment stellte dahingehend fest, dass es historisch gesehen ein starkes Zeichen ist, wenn der Retail-Handel pessimistisch ist.

„Die Kurse entwickeln sich entgegen den Erwartungen der Masse, daher ist diese von Angst geprägte Volatilität ein gutes Signal für diejenigen, die geduldig genug sind, diese Phase abzuwarten.“
Stimmungsanalyse von Santiment. Quelle: Santiment

Unterdessen lag der Krypto-Fear-&-Greed-Index bei 16 Punkten, was „extreme Angst“ bedeutet, und befindet sich seit Anfang November unterhalb der 30-Punkte-Marke im Bereich „Angst“.