Die Finanzaufsichtsbehörde von Malta (MFSA) hat ihr bisher erhaltenes öffentliche Feedback für die gesetzliche Behandlung sogenannter Wertpapier-Tokens (Security Tokens) erhalten.

In dem entsprechenden Dokument, das am 25. Februar veröffentlicht wurde, legt die Behörde das Feedback offen, das sie von 18 verschiedenen Marktteilnehmern der Kryptobranche zum Thema der „Security Token Offerings“ (STO), also dem Verkauf von Wertpapier-Tokens, eingeholt hat. Darunter befinden sich Behörden, Krypto-Unternehmen, Technologie-Dienstleister, Rechtsanwälte, Beratungsunternehmen und einige andere.

Die MFSA hatte Marktteilnehmer bereits vergangenen Juli dazu aufgefordert, ihr Feedback zur rechtlichen Behandlung von Wertpapier-Tokens abzugeben. Bei Wertpapier-Tokens handelt es sich um Wertpapiere, die in Form von Krypto-Tokens verpackt sind. Zudem sollten die betreffenden Marktteilnehmer ihre Meinung zu den Herausforderungen, die sich durch die bestehende Rechtslage für die STOs ergeben, kundtun. In diesem Zusammenhang wies die MFSA darauf hin, dass weder sie noch die Europäische Union zu dem Thema bisher klare gesetzliche Vorgaben gemacht hätte.

Das Feedback

Laut dem jüngsten Dokument lehnt die Mehrheit der befragten Marktteilnehmer die von der MFSA vorgeschlagenen Kategorisierungen für verschiedene Arten von STOs ab. Außerdem dürfe es keine Rolle spielen, ob ein Finanzprodukt tokenisiert ist oder nicht, da das Wertpapierrecht der EU eine Gleichbehandlung vorsieht. Eine solcher Unterscheidung könnte unbeabsichtigte Folgen für den Wertpapierhandel haben.

Ein alternativer Vorschlag wäre es, einen gänzlich neuen gesetzlichen Rahmen für Wertpapiere zu erstellen, die auf einer Blockchain angesiedelt sind.

Andere Teilnehmer regten wiederum dazu an, dass Malta bei der Klassifizierung von Wertpapier-Tokens dem Blockchain Research Institut folgen sollte, das seinerseits zuvor entsprechende Einteilungen vorgenommen hat. Eine solche Einteilung könnte generell auch davon abhängig gemacht werden, welchen Zweck die Blockchain-Technologie bei einem jeweiligen Token erfüllt bzw. wie das jeweilige Krypto-Projekt aufgebaut ist.

Im Dokument werden noch weitere Problemstellungen besprochen, darunter das Management von Rechten und Pflichten der Wertpapier-Tokens oder auch die doppelte Verifizierung von Transaktionen.

Blockchain-Insel?

Obwohl Malta aufgrund seiner Krypto-freundlichen Politik schon den Spitznamen „Blockchain-Insel“ trägt, haben die Startups der Branche weiterhin Probleme, eine Lizenz für Finanzdienstleistungen zu erhalten. Diese ist für Krypto-Unternehmen umso wichtiger, da viele Banken eine Zusammenarbeit mit ihnen ablehnen, solange keine entsprechende Genehmigung der MFSA vorliegt.   

Kürzlich wurde bekannt, dass selbst die große Kryptobörse Binance keine Zulassung hat, um ihre Dienstleistungen in Malta anzubieten. So entgegnete die MFSA:

„Nach einem Medienbericht in dem Binance als ein ‚Krypto-Unternehmen aus Malta‘ bezeichnet wurde, stellt die Malta Financial Services Authority (MFSA) hiermit klar, dass Binance von der MFSA keine Autorisierung erhalten hat, um auf dem Kryptomarkt tätig zu sein. Daher unterliegt sie auch nicht der Beaufsichtigung durch die MFSA.“

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