Der deutsche Maschinenbauer Dürr hat sich über eine selbst initiierte Blockchain-Finanzierungsplattform einen Schuldschein-Kredit im Umfang von 750 Millionen Euro gesichert, berichtete das Finance-Magazin am 8. August.

Umweltbewusstes Verhalten belohnen 

Zur Abwicklung des Vorgangs sei zudem eine Identitätssoftware des Beratungsunternehmens Targens zum Einsatz gekommen, schreibt das Portal. Der Finanzchef von Dürr, Carlo Crosetto, könne sich nach eigener Aussage vorstellen, “solche Lösungen wieder für künftige Kreditprozesse oder auch im Zahlungsverkehr einzusetzen.” Die digitale Identitätsprüfung steigere die Sicherheit und gleichzeitig würde damit der Prozess beschleunigt.

Bei dem von Dürr begebenen Schuldschein handelt es sich um einen sogenannten Nachhaltigkeitskredit, dessen Marge an die Erreichung bestimmter Nachhaltigkeitsziele gekoppelt ist. Verschlechtert sich das Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit, wird dadurch automatisch der Kredit teurer. Durch eine Verbesserung lässt sich die Verzinsung Finanzierung hingegen senken.

Blockchain-Kredite gewinnen an Popularität 

Über Blockchain-Systeme durchgeführte Kreditgeschäfte scheinen langsam in Mode zu kommen. Die österreichische Autobahngesellschaft ASFINAG machte im Oktober 2018 mit dem ersten Blockchain-Schuldschein Europas im Umfang von 20 Millionen Euro den Anfang. Im Februar wickelte dann die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) erstmals eine millionenschwere Geldmarkt-Transaktion ausschließlich mithilfe der Blockchain ab.

Die deutschen Banken Helaba, DekaBank, dwpbank und DZ Bank führten im Mai für die Abwicklung solcher Geschäfte ihre Finledger-Plattform ein.