Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador hält es für sehr unwahrscheinlich, dass sein Land dem Beispiel von El Salvador folgt und Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel anerkennt.

Die entsprechende Feststellung machte „El Presidente“ am gestrigen Donnerstag in einer Pressekonferenz, in der er betonte, dass Mexiko „die Hoheit“ über das eigene Finanzsystem aufrechterhalten muss, weshalb sich die Haltung der Regierung zu Kryptowährungen bisher noch nicht geändert hat. Die mexikanische Zentralbank und die Börsenaufsicht des Landes hatten im Juni gemeinsam gewarnt, dass Finanzinstitute „keine Genehmigung für den Umgang mit virtuellen Währungen“ haben.

López Obrador wurde auf der Pressekonferenz explizit dazu gefragt, ob Mexiko einen ähnlichen Schritt wie El Salvador plant. Das kleine mittelamerikanische Land hat Bitcoin (BTC) im September als offizielles Zahlungsmittel eingeführt. Obwohl der mexikanische Präsident finanztechnische Innovationen begrüßt, gibt er zugleich zu bedenken, dass durch diese unter anderem Steuerhinterziehung begünstigt werden könnte. Insgesamt sieht er deshalb auf unbestimmte Zeit von einer Bitcoin-Einführung ab.

Einige Politiker des Landes haben sich jedoch bereits für die Adoption von Digitalwährungen stark gemacht, um „den digitalen Wandel hin zu Krypto und Fintech“ voranzutreiben. Der Milliardär Ricardo Salinas Pliego, einer der reichsten Männer Mexikos und der Gründer der Banco Azteca, arbeitet mit seiner Bank ebenfalls am Umgang mit Kryptowährungen. Obwohl sich viele Köpfe aus der Wirtschaft für die Nutzung von Kryptowährungen aussprechen, lehnen die Aufsichtsbehörden dies unter anderem mit Verweis darauf ab, dass der Drogenhandel dadurch noch mehr begünstigt werden könnte.

Nachdem El Salvador vor einigen Wochen Bitcoin als Zahlungsmittel eingeführt hat, kommt die Diskussion um einen solchen Schritt immer mehr auch in anderen lateinamerikanischen Ländern auf. Allerdings lief dieser Schritt auch in dem kleinen Land nicht ganz ohne Widerstand ab, denn Teile der Bevölkerung protestierten zuletzt heftigst gegen die Pläne von Präsident Nayib Bukele.