Der Aktienkurs von MicroStrategy (MSTR) ist im Jahr 2023 um mehr als 350 % gestiegen, was vor allem auf die Erwartungen im Zusammenhang mit der Genehmigung eines „direkten“ Bitcoin-Indexfonds (ETF) in den Vereinigten Staaten zurückzuführen ist. Bei Redaktionsschluss wird MSTR bei 654 US-Dollar gehandelt, ein Plus von 8,3 % innerhalb eines Tages.
Die massiven Investitionen des Unternehmens in Bitcoin stützen die Performance der Aktie. Einem Bericht von Cointelegraph zufolge halten MicroStrategy und seine Tochtergesellschaften mittlerweile 189.150 BTC, was einem Gesamtkaufpreis von etwa 5,9 Mrd. US-Dollar und einem durchschnittlichen Kaufpreis von 31.168 US-Dollar pro BTC entspricht.

Die beträchtliche finanzielle Beteiligung von MicroStrategy an der Kryptowährung veranlasst einige Analysten sogar dazu, die Aktie inzwischen als „im Wesentlichen einen gehebelten Bitcoin-ETF“ zu bezeichnen. Laut einer Analyse von Seeking Alpha, die auf den Quartalsergebnissen des Unternehmens basiert, wurde eine Kombination aus langfristigen, zinsgünstigen Krediten und der Ausgabe von Aktien zur Finanzierung der BTC-Käufe des Unternehmens verwendet.
Zum 30. September beliefen sich die Gesamtverbindlichkeiten von MicroStrategy auf 2,534 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von 7,7 % gegenüber dem Vorjahr entspricht, wobei sich die langfristigen Verbindlichkeiten auf 2,180 Milliarden US-Dollar belaufen.
„Die vorrangigen Wandelanleihen sind erst im Dezember 2025 fällig. Aus Saylors Sicht ist es unklug, in einer Fiatwährung zu sparen, die ständig entwertet wird, wenn er das Geld des Unternehmens stattdessen in einen liquiden Vermögenswert stecken kann, der nicht unter einer dramatischen Angebotsinflation leidet“, heißt es in der Analyse. Vorrangige Wandelanleihen sind eine Art von Schuldinstrumenten, die von Unternehmen zur Kapitalbeschaffung verwendet werden.
MicroStrategy ist eigentlich ein Hersteller für Firmen-Software und bietet Cloud-Dienstleistungen an. Das Hauptprodukt des Unternehmens ist eine Plattform für Datenanalysen, die von Unternehmen zur Datenvisualisierung genutzt wird. Durch das wachsende Interesse des Unternehmens an Bitcoin ist auch dessen Bilanz stärker an die Volatilität und die Risiken der Kryptomärkte gebunden.
Die Aussicht auf den Handel von „direkten“ BTC-ETFs an der Wall Street treibt den Kurs der Kryptowährung ebenfalls an. Trotz angespannter makroökonomischer Bedingungen hat der Bitcoin-Kurs im Jahr 2023 um mehr als 160 % zugelegt und übertrifft damit die wichtigsten traditionellen Vermögenswerte.
Es wird erwartet, dass die US-Börsenaufsicht SEC Anfang Januar über die Zulassung eines Spot-Bitcoin-ETFs entscheiden wird, wobei auch große Unternehmen wie Fidelity und BlackRock im Rennen sind. Eine Genehmigung könnte den Bitcoin-Kurs und die Marktliquidität spürbar ankurbeln, indem sie die Kryptowährung einem breiteren Anlegerpublikum zugänglich macht, allerdings gibt es auch deutliche Kritik an den geplanten Investitionsprodukten.
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