Ein Gericht in Montenegro hat den Einspruch des ehemaligen Terra-Chefs, Do Kwon, abgelehnt, der seine Auslieferung an Südkorea hätte verhindern können.

In einer Mitteilung vom 20. März teilte das Berufungsgericht von Montenegro entsprechend mit, dass es eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs des Landes bestätigt habe, die die Auslieferung von Kwon an Südkorea – dessen Heimatland – zulässt. Dem Mitbegründer von Terraform Labs könnten im Falle einer Auslieferung Anklagen wegen „mehrerer Straftaten“ drohen.

„In seiner Entscheidung über die Berufung des Angeklagten stellte das Berufungsgericht fest, dass das erstinstanzliche Gericht korrekt festgestellt hatte, dass das Ersuchen der Republik Südkorea in der Reihenfolge des Eingangs früher eintraf als das Ersuchen der USA“, so das Berufungsgericht. Und weiter: „Es hat eine Entscheidung getroffen, die die Auslieferung des Angeklagten Do Kwon an Südkorea erlaubt.“

Die Behörden in Montenegro verhafteten Kwon im März 2023 wegen der Verwendung gefälschter Reisedokumente. Seitdem ist er im Land geblieben, da die Vereinigten Staaten und Südkorea konkurrierende Anträge auf Auslieferung des Terraform-Mitbegründers gestellt haben.

Das Strafverfahren gegen Kwon in den USA, in dem er sich in acht Fällen strafbar gemacht hat, wird wahrscheinlich nichtsdestotrotz fortgesetzt, auch wenn er nach seiner Auslieferung an Südkorea nicht persönlich erscheinen kann. Ein montenegrinisches Gericht entschied im Februar erst, dass Kwon an die USA ausgeliefert werden sollte, aber seine Anwälte legten im März erfolgreich Berufung gegen diese Entscheidung ein, was dazu führte, dass nun die Klage Südkoreas die Führung übernahm.

Während Kwons Zeit bei Terraform Labs brach das Unternehmen im Mai 2022 zusammen, was allen voran auf dessen Strategie hinsichtlich der firmeneigenen Kryptowährungen, die früher TerraUSD (UST) und Luna genannt wurden, zurückzuführen ist. Der Zusammenbruch der Plattform trug maßgeblich zum Abschwung des gesamten Kryptomarktes im Jahr 2022 bei, in dem mehrere Unternehmen Konkurs anmeldeten oder anderweitige finanzielle Probleme hatten.

Es ist unklar, ob und welche rechtlichen Möglichkeiten Kwons Anwälte haben, um die Auslieferung an Südkorea noch zu verhindern. Die Regierung des Landes hat nach dem Crash von Terra bereits harte Strafen gegen Kriminelle verhängt, die in Krypto-Delikte verwickelt sind.

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