Das neuseeländische Finanzamt hat einen neuen Vorschlag zur Erhebung von Mehrwertsteuer auf Kryptowährungen vorgestellt, der nun zunächst für öffentliches Feedback offensteht.
Das sogenannte Inland Revenue Department (IRD) hat am 24. Februar ein entsprechendes Papier veröffentlicht, durch das die Erhebung von Mehrwertsteuer auf Kryptowährungen entfallen soll. Lediglich für Krypto-Finanzdienstleistungen würde diese dann noch gelten.
Ungleichbehandlung soll beseitigt werden
Als Begründung heißt es in dem Entwurf, dass der neuseeländische Kryptomarkt rasant wächst und dass die vorgeschlagenen Änderungen für die meisten Teilnehmer dieses Marktes von Vorteil wären. Sinn und Zweck dieser Änderungen ist es demnach, dass das geltende Steuerrecht nicht ungewollt das Wachstum der Kryptobranche behindert. So heißt es:
„Die rechtliche Norm, nach der Geld und Finanzdienstleistungen einer Ausnahmeregelung von der Mehrwertsteuer unterliegen können, kannte Kryptowährungen noch nicht, was bedeutet, dass derzeit auf einige Kryptowährungen Mehrwertsteuer erhoben wird und auf andere nicht, je nachdem, wie diese konzipiert sind. Diese Ungleichbehandlung bei der Erhebung von Mehrwertsteuer bevorteilt unbeabsichtigt bestimmte Kryptowährungen gegenüber anderen, was zu einer Verzerrung des Kryptomarktes führen könnte.“
Krypto-Dienstleistungen werden nicht befreit
Um dies aufzulösen, schlägt das neuseeländische Finanzamt vor, Kryptowährungen gänzlich von der Mehrwertsteuer zu befreien, wohingegen Krypto-Dienstleistungen, wie zum Beispiel die Dienstleistungen von Kryptobörsen, weiterhin unter die Mehrwertsteuer fallen.
Die Befreiung von der Mehrwertsteuer betrifft lediglich den direkten Kauf von Kryptowährungen, aber nicht weitere Dienstleistungen, die damit in Verbindung stehen, so heißt es in dem Vorschlag:
„Die vorgeschlagene Befreiung von der Mehrwertsteuer bezieht sich ausschließlich auf den Kauf von Kryptowährungen. Andere Krypto-Dienstleistungen, bei denen es sich nicht um den direkten Kauf handelt, wie zum Beispiel Krypto-Mining, Beratungsdienstleistungen oder die Dienstleistungen von Kryptobörsen, sind weiterhin steuerpflichtig.“
Das neuseeländische Finanzamt ist der Überzeugung, dass einfache und klare Steuergesetze das Wachstum der Kryptobranche fördern können, da sie sicherstellen, dass sowohl Verbraucher als auch Unternehmen keinen Nachteil dadurch erhalten, dass sie mit Kryptowährungen handeln.
Die Behörde fordert die Öffentlichkeit nun zur Abgabe von Feedback für die vorgeschlagenen Änderungen auf und wird anschließend über weitere Schritte beraten.
Kryptowährungen sind kein Geld
Obwohl Neuseeland sich mehr und mehr als krypto-freundliches Land etablieren will, betont die Finanzamt-Kommissarin Naomi Ferguson, dass die Regierung Kryptowährungen trotzdem nicht als Währungen anerkennt:
„Nach Ansicht der Kommissarin handelt es sich bei Kryptowährungen um Eigentum. Kryptowährungen sind kein Geld im eigentlichen Sinne (zumindest noch nicht), allen voran, weil Kryptowährungen nicht von Regierungen herausgegeben werden und nirgends als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptiert sind.“
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