Der norwegische Finanzminister Trygve Slagsvold Vedum hat in Aussicht gestellt, dass die geltenden Stromvergünstigungen für Krypto-Rechenzentren bald aufgehoben werden könnten.
Wie aus einer entsprechenden Ankündigung vom 6. Oktober hervorgeht, schlägt Norwegens Regierung nun vor, dass Mining-Zentren denselben Steuersatz auf ihren Strom zahlen wie andere Branchen auch. Dies ist ein drastischer Wandel der norwegischen Politik im Bezug auf das Mining von Bitcoin . Laut Regierungserklärung sollen die Vergünstigungen für Miner abgeschafft werden, weil die Stromnachfrage zurzeit allgemein stark steigt.
„Wir befinden uns aktuell auf dem Strommarkt in einer völlig anderen Situation als 2016, als wir die Vergünstigungen für Rechenzentren eingeführt haben“, wie Finanzminister Vedum erklärt. Und weiter: „In vielen Bereichen gibt es einen enormen Druck auf das Energieangebot, was für steigende Preise sorgt. Gleichzeitig stellen wir ein erhöhtes Interesse an Krypto-Mining in Norwegen fest, aber wir benötigen diese Energie für die Bevölkerung.“
Im Mai hatte die Rote Partei, also die kommunistische Partei in Norwegens Parlament, noch ein gänzliches Verbot für Krypto-Mining angeregt, das allerdings mehrheitlich abgelehnt wurde. Jaran Mellerud, ein Analyst von Arcane Research, hatte schon damals gegenüber Cointelegraph prognostiziert, dass wahrscheinlich nochmal eine Erhöhung der Energiesteuer für Krypto-Miner zur Debatte gestellt wird, ein Verbot sei jedoch vom Tisch.
Eine Vielzahl an Mining-Unternehmen führen ihren Betrieb in Norwegen, wobei diese zusammen knapp 0,74 % der weltweiten Bitcoin-Hashrate ausmachen und sich zu 100 % aus Erneuerbaren Energien speisen, wie die Daten des Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index belegen. Teile der norwegischen Bevölkerung, die in unmittelbarer Nähe der Mining-Zentren leben, haben sich über die Lärmbelästigung der Anlagen beschwert.
Die geplante Aufhebung der Steuervergünstigung für Krypto-Miner kommt kurze Zeit nachdem Finanzminister Vedum den Haushaltsplans für 2023 vorgestellt hat. Nach den Berechnungen des Finanzministers könnten durch das Wegfallen der Vergünstigung zusätzliche 14 Mio. US-Dollar in die Staatskassen gespült werden.
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