Die US-Staatsanwaltschaft hat eine ehemalige Führungskraft der betrügerischen Krypto-Plattform OneCoin wegen ihrer Rolle bei diesem Pyramidensystem angeklagt. Irina Dilkinska drohen nach ihrer Auslieferung aus Bulgarien nun 40 Jahre Haft.

Am 21. März hat das Justizministerium Dilkinska, die ehemalige Leiterin der Rechts- und Compliance-Abteilung bei OneCoin, wegen Überweisungsbetrugs und Verschwörung zur Geldwäsche angeklagt. Bei jedem dieser Anklagepunkte drohen eine Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis.

Dilkinska soll Beihilfe bei der Geldwäsche von Einkünften von OneCoin in Höhe von 400 Millionen US-Dollar geleistet haben. Sie soll auch belastende Beweise vernichtet haben, als sie von der Verhaftung eines Mittäters gehört hat.

Der US-Staatsanwalt Damian Williams verwies auf die Ironie, dass Dilikinska bei OneCoin für die Konformität und rechtlichen Angelegenheiten zuständig war:

"Irina Dilkinska, die mutmaßliche Leiterin der Rechts- und Compliance-Abteilung beim Krypto-Pyramidensystem OneCoin hat genau das Gegenteil ihrer Arbeit gemacht und OneCoin mutmaßlich dabei geholfen, Millionen von Dollar an illegalen Einkünften über Briefkastenfirmen zu waschen."

In der Bekanntgabe hieß es, Dilkinska sei am 20. März was von Bulgarien ausgeliefert worden und soll am nächsten Tag vor einem US-Gericht erscheinen.

OneCoin wurde im Jahr 2014 von der "Cryptoqueen" Ruja Ignatowa und Karl Sebastian Greenwood gegründet. Letzterem drohen 60 Jahre Haft, nachdem er sich im Dezember in mehreren Anklagepunkten schuldig bekannte.

Ignatowa hat es bisher jedoch geschafft, sich vor den Strafverfolgungsbehörden zu verstecken. Seit sie im Oktober 2017 zuletzt in Griechenland gesehen wurde, fehlt von ihr jede Spur.

Im Juni 2022 kam Ignatowa auf die Liste der meistgesuchten Verbrecher des FBI. Es wurde eine Belohnung in Höhe von 100.000 US-Dollar für Informationen ausgesetzt, die zu ihrer Verhaftung führen.

OneCoin wurde im Jahr 2015 als Betrug entlarvt, konnte aber 4,3 Milliarden US-Dollar Umsatz erzielen. Der Gewinn belief sich allein zwischen Q4 2014 und Q4 2016 auf 3 Milliarden US-Dollar.