Damian Collins, ein hochrangiger Beamter des britischen Parlaments und bekannter Facebook-Kritiker, will das Krypto-Projekt Libra untersuchen.

Damian Collins sagt, dass Libra massiven Betrug ermöglichen würde. 

Collins ist der Vorsitzende des Ausschusses für Digital, Kultur, Medien und Sport des britischen Parlaments und hat eine 18-monatige Untersuchung des Unternehmens nach dem Datenskandal um Cambridge Analytica geleitet. Er bekräftigte nochmals seine negative Haltung gegenüber Facebook in einem Interview am 22. Juli mit Financial News, einer Londoner Finanznachrichtenplattform.

Collins, ein Abgeordneter im Unterhaus des britischen Parlaments, wies darauf hin, dass Libra dem Social Media-Riesen zu viel Macht geben würde. Er äußerte auch Bedenken darüber, dass Facebook - vor dem Hintergrund mehrerer Datenschutzskandale in den letzten Jahren - personenbezogene Finanzdaten von Milliarden von Nutzern verarbeiten könne.

Collins argumentierte, dass Libra "massiven Betrug ermöglichen" werde, da die Währung von Facebook erstellt und kontrolliert wird und für jeden unzugänglich ist, der sich außerhalb des von einer "Facebook-Wand umgebenen Gartens" befindet.

Der Abgeordnete behauptete, dass Libra Facebook die Möglichkeit geben würde, sich in ein eigenes Land ohne physische Grenzen zu verwandeln, das ausschließlich von seinem CEO Mark Zuckerberg beaufsichtigt wird.

Abgeordneter: Datenschutzverletzungen bei Facebook Grund zur Besorgnis

Im Februar forderte der britische Gesetzgeber, dass Facebook einer neuen Regulierungsbehörde zum Schutz von Demokratie und Bürgerrechten unterstellt werden sollte. Die sozialen Medien hätten nämlich "absichtlich gegen den Datenschutz und das Wettbewerbsrecht verstoßen".

Collins erklärte damals, das "Zeitalter der unzureichenden Selbstregulierung muss enden". Grund dafür sei, dass Facebook "absichtlich und wissentlich sowohl gegen den Datenschutz als auch gegen Wettbewerbsgesetze verstoßen" habe. Der Abgeordnete warf Facebook auch vor, unvollständige, unaufrichtige und sogar irreführende Antworten auf die Fragen der britischen Behörden geben würde.

Vor kurzem behauptete ein Vorstandsmitglied der Europäischen Zentralbank, dass die Facebooks Libra erst dann auf den Markt kommen würde, wenn die globalen Regulierungsbehörden zufrieden sind.