Blockchain- und Krypto-Unternehmen, die auf Malta ansässig sind, haben Schwierigkeiten, Bankkonten zu eröffnen. Dies berichtet die Times of Malta am 1. März.

Gegenüber der Zeitung haben mehrere Unternehmen angegeben, dass die Banken eine Zusammenarbeit bisher ablehnen, da eine solche Geschäftsbeziehung „zu risikoreich“ wäre. Dabei machen die Finanzinstitute auch keinen Unterschied zwischen Blockchain- und Krypto-Firmen, obwohl dies in vielen Fällen nicht ein und dasselbe ist.

Silvio Schembri, der parlamentarische Sekretär für Finanzdienstleistungen, sagte der Times of Malta allerdings, dass einige Banken bereit wären, mit Blockchain-Unternehmen zusammenzuarbeiten, jedoch nicht mit Krypto-Firmen. Dahingehend betonte er, dass „man eine klare Unterscheidung zwischen Blockchain- und Krypto-Anbietern machen muss“.  

Nach eigener Aussage führt Schembri Aufklärungskampagnen durch, um bei den Finanzinstituten „ein besseres Verständnis der Branche zu schaffen“. Dahingehend nimmt er die Vorsicht der Banken in Schutz:

„Im Normalfall warten Banken ab, bis eine Krypto-Firma von der MFSA [der maltesischen Finanzmarktaufsicht] zugelassen wird, ehe sie eine Zusammenarbeit eingehen. Ein solches Vorgehen ist verständlich.“

Malta versucht derzeit, sich einen Ruf als Blockchain- und Krypto-freundliche Nation aufzubauen, so trägt das Land mittlerweile schon den Beinamen „Blockchain-Insel“. Die MFSA hat deshalb zuletzt „Richtlinien für Cybersicherheit“ herausgegeben, damit die heimische Branche den Vorgaben der Europäischen Bankenbehörde (EBA) entspricht.

Vergangenen Dezember haben Malta und sechs weitere Mitgliedsstaaten der Europäischen Union eine Erklärung unterzeichnet, in der sie stärkere Werbung für die Distributed-Ledger-Technologie (DLT) fordern. Dabei werden in dem Dokument besonders „das Bildungswesen, das Transportwesen, Logistik, Gesundheitswesen und der Immobilienbereich“ als Branchen hervorgehoben, auf die die DLT eine „transformative“ Wirkung haben könnte. Außerdem soll Blockchain dafür genutzt werden, den Datenschutz der Bürger zu verbessern und um bürokratische Abläufe effizienter zu gestalten.