Die Handelsplattform Robinhood streckt ihre Fühler vermehrt in Richtung Europa aus, da in den Vereinigten Staaten rechtliche Herausforderungen drohen. Am 15. Mai kündigte das Unternehmen entsprechend sein erstes Krypto-Staking-Produkt an, das ausschließlich für europäische Kunden bestimmt ist.
Laut der Ankündigung können Robinhood-Kunden ab sofort Solana ins Staking geben und erhalten dafür eine Verzinsung von 5 % über die App. Konkurrenten, die SOL-Staking anbieten, darunter Kraken und Binance, werben ebenfalls mit Renditen von bis zu 5 % bzw. 8 %.
Beim Staking erhalten Anleger passive Erträge aus ihren angelegten Krypto-Vermögen im Austausch für die damit geleistete Unterstützung des jeweiligen Blockchain-Netzwerks. Die festgeschriebenen Token helfen dabei, Transaktionen zu validieren und den Betrieb des Netzwerks zu sichern. Die Belohnungen für das Staking kann sich im Laufe der Zeit jedoch aufgrund verschiedener Faktoren ändern, wie z. B. der Inflation des Netzwerks, der Höhe des SOL-Einsatzes, den Provisionssätzen der Validierer und den allgemeinen Marktbedingungen.
Neben SOL Staking hat das Unternehmen nun auch lokale Versionen seiner Krypto-Dienste für Nutzer in Italien, Polen und Litauen eingeführt, zusammen mit Bildungsinhalten, die sich auf Bitcoin , USD Coin und Avalanche konzentrieren.
„Unsere Kunden in Europa haben uns laut und deutlich gesagt, dass sie eine App wollen, die Unterstützung in der jeweiligen Landessprache bietet und Produkte, die ihnen helfen, zusätzliches passives Einkommen zu verdienen“, erklärte Johann Kerbrat, General Manager von Robinhood Crypto.
Robinhood hat im ersten Quartal 2024 einen starken Anstieg der Krypto-Handelsaktivitäten erlebt. Das Unternehmen verzeichnete einen Anstieg des Krypto-Handelsvolumens um 224 % auf 36 Milliarden US-Dollar. Etwa 40 % des transaktionsbasierten Umsatzes wurde durch kryptobezogene Dienstleistungen generiert, was dem Unternehmen mit einem Nettogewinn von 157 Millionen US-Dollar das zweite profitable Quartal in Folge bescherte.
Trotz der wachsenden Marktnachfrage steht das Kryptogeschäft von Robinhood immer noch vor vielen Herausforderungen. Am 6. Mai erhielt das Unternehmen eine sogenannte Wells Notice von der US-Börsenaufsicht (SEC), die auf eine bevorstehende Strafverfolgungsmaßnahme gegen die Krypto-Abteilung hinweist.
Laut der Mitteilung untersuchte die SEC die Krypto-Notierungen und Krypto-Depotgeschäfte von Robinhood wegen angeblicher Wertpapierverstöße. Als Vorsichtsmaßnahme gegen mögliche Wertpapierverstöße bietet das Unternehmen in den Vereinigten Staaten zunächst kein Staking mehr an und hat einige Kryptowährungen aus der Notierung genommen.
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