Die amerikanischen Strafverfolgungsbehörden haben nun scheinbar einen weiteren betrügerischen Winkelzug im Geschäftsgebaren von FTX-Gründer Sam Bankman-Fried (SBF) entdeckt.

Wie die New York Times berichtet, wirft die amerikanische Bundesstaatsanwaltschaft Bankman-Fried jetzt zusätzlich vor, dass dieser Kundengelder von der FTX benutzt hat, um diese in den Risikokapitalgeber Modulo Capital zu investieren.

Wie zuvor bereits bekannt wurde, hat die FTX-Schwesterfirma und Hedgefonds Alameda Research im Jahr 2022 insgesamt 400 Mio. US-Dollar in Modulo investiert, wodurch die Investmentfirma zugleich einer der größten Zahlungsempfänger von SBF ist. Die Zeitpunkt der jeweiligen Finanzspritzen für Modulo sorgen dabei ganz besonders für Aufsehen, denn die relativ unbekannte Firma hat ausgerechnet während der verheerenden Krise auf dem Kryptomarkt massive Zuflüsse bekommen.

Laut den jüngsten Ermittlungen stammen die Investitionen in Modulo wohl hauptsächlich aus kriminellen Geschäften oder veruntreuten Nutzergeldern, die die FTX-Kunden nichtsahnend auf der Kryptobörse angelegt hatten.

Wie die Staatsanwälte angeben, ist die Modulo inzwischen zum wichtigen Teil der Ermittlungen geworden. Entsprechend werfen auch die FTX-Anwälte jetzt einen genaueren Blick auf die Vermögen der Firma, denn die 400 Mio. US-Dollar an Investitionsgeldern sind wohl nicht mehr auffindbar.

Die Modulo Capital wurde im März 2022 von drei ehemaligen Top-Managern der New Yorker Investmentfirma Jane Street gegründet, bei der Bankman-Fried und Alameda-Chefin Caroline Ellison einst selbst angestellt waren. Dabei ergeben sich Auffälligkeiten, denn während einer der Gründer erst vor zwei Jahren seinen College-Abschluss gemacht haben soll, hatte eine andere wohl enge Verbindungen zu SBF. Ohnehin soll die Geschäftsführung von Modulo aus demselben Luxusapartmentkomplex betrieben worden sein, in dem auch die Führung des FTX-Konzerns um Sam Bankman-Fried residierte.