Die Blockchain-Tochter des Schweizer Telekommunikationsanbieters Swisscom hat eine auf der NEO-Blockchain laufende, dezentrale Lösung für Identitätsnachweise entwickelt, wie das Unternehmen am 25. Juli auf LinkedIn bekanntgab.

Volle Verfügungsgewalt über die Daten

Bei Seraph ID handelt es sich laut dem offiziellen Whitepaper um eine Lösung zur selbstbestimmten Verwaltung personenbezogener Daten auf der Blockchain. Die Entwickler setzen dabei das Konzept der Self-Sovereign Identity (SSI), bei dem natürliche oder juristische Personen immer die volle Verfügungsgewalt über die eigenen Daten behalten. Swisscom Blockchain schreibt dazu:

“Um die Akzeptanz von selbstbewussten Identitäten zu erhöhen, benötigen Benutzer nicht nur die richtigen Werkzeuge zur Verwaltung ihrer Anmeldeinformationen, sondern es ist auch von größter Bedeutung, dass die SSI-Funktionalitäten in verschiedenen dApps genutzt und weiter verbreitet werden. Das ist die Vision hinter Seraph ID, das als kritischer Bestandteil des NeoID-Projekts positioniert ist und einen Teil seiner Funktionalitäten nutzt.”

NEO als Partner 

Man habe sich bei Seraph ID für NEO als Partner entschieden, da das Projekt alle technischen Anforderungen erfülle und man bereits aktiv mit dem NEO-Team zusammenarbeite, so die Autoren.

Wie Seraph ID in der Praxis funktionieren soll, lässt sich auf der offiziellen Webseite anhand einer Live-Demo erleben, bei der sich ein digitaler Identitätsnachweis für eine Online-Buchung nutzen lässt.

Dezentrale Identitätslösungen gelten als klassischer Anwendungsfall für Blockchains und werden auch in anderen Projekten bereits erprobt. Ein Blockchain-Konsortium von BMW, Renault und Ford hat Anfang des Monats etwa einen Identitätsstandard für Fahrzeuge präsentiert. Den Nutzen dezentraler Identitäten hat auch die Politik erkannt. In einem Bericht hat die Blockchain-Denkfabrik der EU-Kommission eine öffentliche Unterstützung dezentraler digitaler Identitäten gefordert.