Im Rahmen einer für den 22. Mai angesetzten Anhörung zu den vorgeschlagenen Ersatzzahlungen im Fall der US-Börsenaufsicht (SEC) gegen Terraform Labs (TFL) und deren Mitbegründer Do Kwon hat das Krypto-Unternehmen für ein wesentlich anderes Urteil als das von der Aufsichtsbehörde vorgeschlagene plädiert.
In einem Nachtrag zum Einspruch von Terraform Labs gegen den Antrag der SEC auf ein endgültiges Urteil, der am 1. Mai eingereicht wurde, argumentierten die Anwälte des Krypto-Unternehmens, dass die Finanzaufsichtsbehörde keinen Anspruch auf 5,3 Mrd. US-Dollar in Form von Rückerstattungen, Zinsen und zivilrechtlichen Strafen habe, nachdem die Geschworenen TFL und Kwon wegen Betrugs für haftbar befunden hatten. Terraform baute auf seine zuvor geltend gemachten Aussagen auf, dass jegliche Rückerstattungen von der Luna Foundation Guard (LFG), also einer vermeintlich „unabhängigen dritten Partei“ in dem Zivilverfahren, eingeholt werden müssten.
Laut den Anwälten von Terraform hatte die SEC „keine Beweise“ dafür, dass die Aktivitäten der Plattform oder von Kwon in den USA die massiven Verluste verursacht haben, die im Mittelpunkt des Zivilverfahrens stehen. Sollte die Kommission eine Rückerstattung und zivilrechtliche Strafen fordern, so Terraform, würde dies der Regulierungsbehörde eine „territorial unbegrenzte Unterlassungsverfügung“ bescheren.

„TFLs Angebote und Verkäufe von Token fanden fast ausschließlich außerhalb der USA statt [...] und die SEC hat keine Beweise dafür vorgelegt, dass die begrenzten Aktivitäten der Beklagten in den USA direkt zu Verlusten geführt haben, ganz zu schweigen von den Milliarden, die die SEC als Entschädigung fordert“, heißt es in dem Antrag vom 1. Mai dahingehend weiter.
In dem betreffenden Antrag vom 26. April behauptete Terraform, dass 1 Million Dollar an zivilrechtlichen Strafen „weitaus angemessener“ wären als der Vorschlag der SEC in Höhe von mehreren Milliarden Dollar. Kwon, der derzeit in Montenegro auf seine Auslieferung in die USA oder nach Südkorea wartet, lehnte die von der SEC vorgeschlagenen Entschädigungen in dem Zivilverfahren aus ähnlichen Gründen wie Terraform ab.
„Die SEC muss noch nachweisen, dass Herr Kwon sich innerhalb der Vereinigten Staaten oder außerhalb der Vereinigten Staaten so verhalten hat, dass dies eine 'vorhersehbare wesentliche Auswirkung' in den Vereinigten Staaten hatte“, wie die Anwälte des Mitbegründers von Terraform Labs argumentierten. Und weiter: „Die Rolle von Herrn Kwon bei dem Verhalten, das die Grundlage für das von der SEC beantragte Urteil bildet, wurde vollständig im Ausland, in Südkorea und Singapur, durchgeführt.“
Nach einer zweiwöchigen Verhandlung mit der SEC befanden die Geschworenen Terraform und Kwon für schuldig, Anleger betrogen zu haben. Alle Parteien sollen am 22. Mai vor Richter Jed Rakoff Argumente für die vorgeschlagenen Entschädigungen vorbringen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war jedoch unklar, ob Kwon aufgrund seiner rechtlichen Situation in Montenegro zur Verhandlung erscheinen wird.
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