Die texanische Börsenaufsicht SSB und die texanische Bankenaufsicht DOB haben Einspruch gegen die Vermögensangaben der insolventen Krypto-Plattform Voyager Digital in deren Insolvenzverfahren erhoben. Dabei stören sich die Behörden allen voran an der Methodologie und den Berechnungsverfahren zur Erhebung des tatsächlichen Marktwertes der Voyager-Vermögen.

In einem entsprechenden Antrag an das Insolvenzgericht von New York verneinen die Anwälte der SSB und DOB die Rechtmäßigkeit der Vermögensangaben von Voyager. Das Krypto-Unternehmen hatte im Juli 2022 ein sogenanntes „Chapter 11“ Insolvenzverfahren in New York eröffnet und im Zuge dessen einen Rückzahlungsplan für die Gläubiger vorgelegt.

Die beiden texanischen Behörden argumentieren, dass aus den Vermögensangaben von Voyager nicht klar wird, wie das Krypto-Unternehmen die durchschnittlichen Kurswerte der verbleibenden Krypto-Vermögen errechnet hat. Die Behauptung, dass die Gläubiger also bis zu 70% ihrer Gelder zurückbekommen könnten, sei entsprechend haltlos.

Des Weiteren führen die Behörden aus:

„Der Schuldner (Voyager) hat keine Zulassung durch die SSB oder die DOB, und muss deshalb beträchtliche Strafen für den Geschäftsbetrieb ohne Zulassung zahlen. Auch die FTX hat keine Zulassung in Texas.“

Dies wäre besonders deshalb problematisch, weil die Kryptobörse FTX ein ähnliches Sparprodukt wie das Ertragskonto von Voyager anbietet, denn das „Voyager Earn Program“ wurde inzwischen schon in vielen US-Bundesstaaten verboten.

Aus diesen Gründen wollen die SSB und DOB erreichen, dass die Vermögensangaben der Voyager in ihrer momentanen Form nicht zugelassen werden. Außerdem soll die Krypto-Plattform dazu verpflichtet werden, ihre Berechnungsverfahren für die Erstellung dieser Angaben offenzulegen.

Am 5. Oktober hat das einflussreiche Krypto-Unternehmen FTX erfolgreich die verbleibenden Vermögen von Voyager ersteigert. Laut Angaben von Voyager setzt sich der Kaufpreis aus dem fairen Marktwert der betreffenden Krypto-Vermögen „zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft“ zusammen und beläuft sich auf knapp 1,4 Mrd. US-Dollar.

Die nächste Anhörung in dem Insolvenzverfahren ist für den 19. Oktober angesetzt.