Die US-Zentralbank hat am Montag ihren halbjährlichen Bericht zur Finanzstabilität veröffentlicht. Als Ursachen für die Instabilität werden in dem Bericht die Volatilität der Rohstoffmärkte infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine, die Ausbreitung der Omikron-Variante des Corona-Virus und die "höhere und anhaltendere Inflation als erwartet" genannt.

Stablecoins und einige Arten von Geldmarktfonds wurden in dem Bericht konkret erwähnt. Bei diesen würden Anstürme drohen. Nach Angaben der US-Zentralbank haben Stablecoins einen Gesamtwert von 180 Milliarden US-Dollar. 80 Prozent dieses Wertes machen dabei Tether (USDT), USD Coin (USDC) und Binance USD (BUSD) aus. Diese seien demzufolge mit Vermögenswerten unterlegt, die unter Druck an Wert verlieren oder illiquide werden könnten. Dadurch würden Risiken im Hinblick auf die Rückzahlung bestehen und diese Risiken können durch mangelnde Transparenz noch verschärft werden, so die Zentralbank.

Außerdem könne die zunehmende Verwendung von Stablecoin bei Trades mit anderen Kryptowährungen, bei denen Hebel verwendet werden, "die Volatilität im Hinblick auf die Nachfrage nach Stablecoins verstärken und die Rückzahlungsrisiken erhöhen".

Der Bericht gibt dabei den Stand vom 25. April wieder. Seit der Offenmarktausschuss der US-Zentralbank am 4. Mai eine Zinserhöhung 0,5 Prozent beschlossen hat, ist es tatsächlich zu einer Instabilität gekommen. Terra USD (UST) überholte am 18. April Binance USD und wurde damit zum drittgrößten Stablecoin. Kürzlich hat der UST allerdings seine Kopplung an den US-Dollar kurzzeitig verloren und ist im Zuge dessen am Dienstag auf 0,67 US-Dollar gefallen. Das Margen-Kreditverhältnis bei USDT/BTC ist jedoch weiter bullisch.

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In dem Bericht der US-Zentralbanken wurde auch eine Diskussion über digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) zusammengefasst. Die vorgebrachten Argumente sind größtenteils bereits bekannt. Hier wurden die Ergebnisse aus einem vorherigen Bericht der Fed vom Januar bestätigt. Es hieß, ein digitaler Dollar in den USA würde den Bedürfnissen des Landes am besten gerecht werden, wenn er Datenschutz sowie Identitätsprüfungen bieten würde und übertragbar wäre. Die Zentralbank bekräftigte dabei erneut, dass sie im Hinblick auf die Entwicklung einer CBDC für die Vereinigten Staaten neutral sei.