'Line Plus', die mobile Plattform und Tochtergesellschaft von Japans beliebter Messaging-App 'Line', meldete gestern, am 2. April die Markteinführung der Blockchain-Schwestergesellschaft 'Unblock' in Südkorea.
Unblock soll Blockchain-Technologien in die marktübergreifenden Geschäfte von Line integrieren. Line hat zurzeit angeblich 214 Mio. aktive Nutzer, von denen in Japan 30 Mio. auch den mobilen Zahlungsdienst 'Line Pay' benutzen.
"Die Etablierung von Unblock signalisiert, dass wir bereit für Investitionen sind, um eine führende Rolle in der Blockchain-Industrie zu spielen", sagt ein offizieller Vertreter von Line. Er betont dabei die wirtschaftliche Token-Konzeption als etwas, das das Unternehmen mit Eifer vorantreiben will.
Im Januar hatte Line die 'Line Financial Corp.' in Tokio gegründet; eine Krypto-Tauschbörse, Versicherung und Verleih-Plattform. Die Tochtergesellschaft ist zurzeit im Bewerbungsprozess um eine Lizenz als virtuelle Krypto-Börse bei der Finanzaufsichtsbehörde (FSA) in Japan.
Line ist ein Unternehmen im Portfolio des koreanischen Internet-Suchgiganten 'Naver', hat seine Basis jedoch in Tokio aufgezogen, um sich gegen den koreanischen Konkurrenten 'Kakao' zu wehren.
Kakao hat ebenfalls vor, von Blockchain-Technologien zu profitieren, wie das Unternehmen im März ankündigte. Die Blockchain-Tochtergesellschaft zielt zunächst auf den japanischen Markt ab und lässt offen, wie sie einen Blockchain-Vorstoß in den südkoreanischen Markt wagen wird.
Japan und Südkorea haben sich zu den führenden Spielern im asiatischen Kryptowährung-Markt etabliert, nachdem China letztes Jahr mit regulatorischen Maßnahmen die Aktivitäten stark einschränkte.
Berechnungen zufolge findet sich in Japan die zweitgrößte Basis an Krypto-Nutzern, nach den USA. Das Land hat darüber hinaus seit März 2017 BTC als Zahlungsmittel anerkannt. Die japanische FSA begann im September mit der Vergabe von offiziellen Lizenzen für Krypto-Börsen. Angesichts des knapp 433 Mio. Euro Hack-Angriffs auf die japanische Börse 'Coincheck' im Januar ist das Land aktuell dabei, strengere Regulationen einzuführen und auch die FSA ist weiterhin mit Untersuchungen beschäftigt.
Südkorea belegt Rang 3 gemessen an der Größe seine Krypto-Nutzerbasis. Der in Beijing lokalisierte Börsen-Gigant 'Huobi' hat am 30. März ebenfalls eine koreanischen Tochtergesellschaft auf den Markt gebracht. Das koreanische Krypto-Fieber hatte dazu geführt, dass Altcoins 30 Prozent über den Preisen aus anderen Ländern gehandelt wurden, auch wenn sich die sogenannten “Kimchi-Prämien” Anfang des Jahres auflösten. Ungewissheiten herrschen weiterhin im Bezug auf die regulatorischen Entwicklungen im Land. Ein neues steuerlichen Regelwerk für die Krypto-Sphäre soll im Juni enthüllt werden.
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