Die Abteilung für Cyberkriminalität der türkischen Polizei hat 11 Verdächtige wegen eines mutmaßlichen Hackangriffs auf Krypto-Konten verhaftet. Die Opfer meldeten einen Verlust von über 70.000 Euro, so die große türkische Zeitung Hürriyet am Freitag, 2. November.

Dem Artikel zufolge haben 14 Personen bei den lokalen Strafverfolgungsbehörden Anzeige erstattet, dass ihre Krypto-Wallets gehackt wurden. Dabei wurden ihre Bitcoins (BTC) auf andere Wallets übertragen. Daraufhin leitete die Istanbuler Polizei eine Ermittlung gegen eine Gruppe von Hackern ein, die mutmaßlich die E-Mails, Kontodaten von Krypto-Wallets und die Passwörter von Benutzern gehackt hatten.

Am 26. Oktober haben Agenten der Cyberkriminalitätseinheit 11 Personen an mehreren Orten in Istanbul verhaftet. Dies geschah im Rahmen von gemeinsamen Razzien, die zusammen mit der Polizei-Spezialeinheit Harekat durchgeführt wurden. Zehn Verdächtige wurden in Untersuchungshaft genommen. Einer von ihnen soll unter "richterlicher Beobachtung" freigelassen worden sein. Die Polizei hat zwei gefälschte Personalausweise sowie eine Reihe von Geräten von den mutmaßlichen Hackern beschlagnahmt, die in den Hacks verwendet worden sein sollen. Darunter waren 18 Mobiltelefone und SIM-Karten, 22 Speichersticks und andere Gegenstände.

Laut der türkischen Staatsanwaltschaft sind die gestohlenen Bitcoin umgerechnet etwa über 70.000 Euro wert. Die Hacker-Gruppe soll die gestohlenen Kryptos auf mehrere Konten verschoben haben, um ihre Spuren zu verwischen. Daraufhin verkauften sie diese für Fiatgeld.

Im Laufe der Untersuchung identifizierte die Cyberkriminalitätseinheit einige Verdächtige, indem sie neue SIM-Kartennummern zurückverfolgte, die von den Hackern auf Kryptobörsenkonten registriert wurden. Die Polizeibeamten verfolgten auch die Verdächtigen zurück, die versuchten, die gestohlenen Vermögenswerte von Geldautomaten und Banken abzuheben. Dies gelang ihnen mittels der Aufzeichnungen von mehreren Sicherheitskameras. Im Artikel heißt es, dass die Ermittlungen laufen und die Polizisten auf der Suche nach weiteren Opfern der Hacker seien.

Im August berichtete Cointelegraph über den Zusammenbruch der türkischen Lira, der das Interesse der türkischen Bürger weckte, dezentrale Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) zu kaufen. Bis August 2018 fiel die Lira gegenüber dem Euro sehr stark und erreichte geopolitisch bedingte Tiefststände.

Am 22. August verhaftete die Polizei in Kalifornien einen mutmaßlichen Hacker, der Bitcoin im Wert von fast einer Million Euro durch das Hacken von Smartphones gestohlen hatte. Der Hacker Xzavyer Narvaez soll eine Methode namens "SIM-Swapping", auch bekannt als "Port-Out-Betrug", verwendet haben, um Kryptowährungen von den Geräten der Opfer zu stehlen.

Im Oktober berichtete die von Vice Media unterstützte US-Tech-Nachrichtenagentur Motherboard, dass die Behörden von Oklahoma City einen Mann festgenommen hätten, der mutmaßlich als einer der "berüchtigsten" SIM-Swapper galt. Berichten zufolge hatte er Handynummern gestohlen und sie bei Kryptowährungsdiebstählen verwendet. Dem 21-jährigen Hacker Joseph Harris wird vorgeworfen, umgerechnet über 12 Mio. Euro in Kryptowährung vom Blockchain-Start-up Crowd Machine gestohlen zu haben.