Das britische Finanzministerium will bei der Regulierung von Stablecoins nun Ernst machen. Der gewählte Zeitpunkt der entsprechenden Ankündigung lässt die Krypto-Community jedoch hellhörig werden, denn diese kommt inmitten des aktuellen Skandals um das Blockchain-Projekt Terra (LUNA) und den zugehörigen algorithmischen Stablecoin TerraUSD (UST).

Wie The Telegraph berichtet, hat Her Majesty's Treasury im Rahmen der diesjährigen Queen’s Speech in Aussicht gestellt, dass Stablecoins in der bevorstehenden Parlaments-Periode reguliert werden sollen. Die in diesem Jahr erstmals von Prinz Charles vorgetragene Eröffnungsrede hat eine Reihe von politischen Maßnahmen angekündigt, in deren Rahmen nun auch die (wert-)stabilen Kryptowährungen Gegenstand sind, so heißt es:

„Ein entsprechender Gesetzentwurf [die Economic Crime and Corporate Transparency Bill] soll dafür sorgen, dass wir verstärkt gegen illegale Finanzaktivitäten und Wirtschaftskriminalität vorgehen können, um das Wirtschaftswachstum zu unterstützen.“

Bereits am 4. April hatte Cointelegraph berichtet, dass das britische Finanzministerium eine Gesetzesänderung anstrebt, um Stablecoins im bestehenden Rechtsrahmen als Zahlungsmittel behandeln zu können.

Während die Krypto-Community bereits erwartet hat, dass das Drama um den plötzlichen Zusammenbruch von LUNA und UST für neuen Druck durch die Regulierungsbehörden sorgen würde, kommt die Reaktion aus dem Vereinigten Königreich überraschend schnell. Das britischen Finanzministerium betont in diesem Zusammenhang immerhin, dass „die britische Finanztechnologie zu jeder Zeit an der Speerspitze der technischen Innovation stehen soll“.

Eine Legalisierung von algorithmischen Stablecoins scheint dabei jedoch äußerst unwahrscheinlich, denn das Finanzministerium bevorzugt wohl durch Bargeldreserven abgedeckte Stablecoins wie Tether (USDT) und USD Coin (USDC). Dahingehend bestätigt ein Sprecher des Ministeriums:

„Die Regulierung von Stablecoins, für deren Verwendungszweck als Zahlungsmittel, wird Teil des Gesetzentwurfs für Finanzdienstleistungen und Finanzmärkte sein, der im Rahmen der Queen’s Speech angekündigt wurde.“

Durch die Legalisierung von Stablecoins will Her Majesty's Treasury neue Wachstumschancen erschließen und gleichsam deren Risiko für die Finanzstabilität minimieren. Dementsprechend betont der Ministeriumssprecher, dass der Terra-Stablecoin durch eine zweite Kryptowährung abgesichert wurde, weshalb dieser als Zahlungsmittel nicht in Frage käme:

„Unsere Regierung hat klargemacht, dass sich bestimmte Stablecoins nicht als Zahlungsmittel eignen, weil sie bestimmte Eigenschaften von Kryptowährungen haben.“

In diesem Zusammenhang: SEC-Kommissarin Hester Peirce: Regulierung für Stablecoins muss Raum für Fehlschläge lassen

Die SEC-Kommissarin Hester Peirce hat kürzlich betont, man müsse bei der Regulierung von Stablecoins "Raum für Fehlschläge lassen".

In einer Online-Diskussionsrunde hat Peirce über das steigende Interesse an Stablecoins seitens der Regulierungsbehörden gesprochen. Wie Cointelegraph berichtet, hat Peirce die SEC dazu aufgerufen, bestimmte Technologien auszunehmen. Experimente seien in diesem Bereich nötig und eine solche Ausnahme würde eben diese ermöglichen:

“"Wir müssen einen Raum für Fehlschläge lassen, denn das gehört natürlich dazu, wenn man neue Dinge ausprobieren will. Unser Rahmen lässt ein solches experimentieren auch wirklich zu. Ich hoffe, dass wir diesen auch zu diesem Zweck nutzen werden."