Der zum chinesischen Automobilkonzern Geely gehörende Autohersteller Volvo Cars hat bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen die Herkunft von Kobalt auf einer Blockchain nachverfolgt, berichtete Reuters am 2. August.
Blockchain gegen Kinderarbeit
Laut dem Bericht hat sich Volvo auch einem von dem Zulieferer RCS Global beaufsichtigten Projekt zur Überwachung von Kobalt aus der Demokratischen Republik Kongo angeschlossen. Wie ITNews berichtet, soll die Initiative belegen, dass ihre Elektrofahrzeuge nicht auf aus Konfliktgebieten stammen oder auf Kinderarbeit angewiesen sind.
An der Initiative beteiligten sich außerdem der Automobilhersteller Ford, der Technologieriese IBM, der südkoreanische Kathodenhersteller LG Chem und der chinesische Kobaltlieferant Huayou Cobalt. Am Freitag teilte Volvo Reuters per E-Mails mit, dass das System bereits in Betrieb ist:
"Es hat über einen Zeitraum von zwei Monaten bis zum 27. Juni Kobalt von einer chinesischen Recyclinganlage bis zu Volvo Cars Zhejiang zurückverfolgt."
Das dafür verwendete Ledger sei vom britischen Blockchain-Startup Circulor auf der Grundlage einer Technologie des Tech-Riesen Oracle entwickelt worden. Wie Reuters ferner feststellte, soll das System ab nächste Woche in einem noch größeren Umfang eingesetzt werden.
Blockchain alleine ist nicht die Lösung
Die an der Rückverfolgung von Mineralien beteiligten räumen ein, dass Blockchain allein das Problem nicht lösen können wird. Sie untersuchten, wie die Eingabe von Daten in ein verteiltes Ledger zu mehr Verantwortlichkeit und zur Vermeidung von Streitigkeiten zwischen verschiedenen Parteien führen kann. Reuters zitiert Circulor CEO, Doug Johnson-Poensgen:
"Keine Technologie kann die Sorgfaltspflicht vollständig ersetzen. Was sie bewirken wird, ist eine bessere Durchsetzung der Standards, indem sie aufzeigt, wann die Dinge nicht wie vorgesehen funktionieren."
Wie Cointelegraph im April berichtete, erklärte Oracles Vice President of Blockchain Product Development, dass die Blockchain-Technologie innerhalb der nächsten drei Jahre möglicherweise von 50% aller Unternehmen genutzt werden könnte.
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