Wien Energie hat vergangene Woche über 50 Experten führender Energieunternehmen aus Europa zu einem Branchentreffen zusammengebracht, um die Idee einer Blockchain-Handelsplattform für den Energiesektor voranzutreiben, teilte das Unternehmen am Donnerstag, 28. Juni auf seiner Webseite mit.

Die Enerchain genannte Handelsplattform wird von dem Software-Unternehmen Ponton entwickelt. Sie soll mit Hilfe von Blockchain-Technologie den direkten Handel nach dem Peer-to-Peer-Prinzip ermöglichen und die Stromerzeuger unabhängig von Börsen und anderen Mittelsmännern machen.

Wie Wien Energie berichtete, ist Enerchain als Projekt seit dem Mai 2017 aktiv. Die Anzahl der beteiligten Energieunternehmen habe sich von 23 auf mittlerweile rund 50 inzwischen verdoppelt. Neben Wien Energie gehören dazu auch Großversorger wie eon, vattenfall, RWE und Eneco.

Das österreichische Unternehmen treibt das Projekt mit besonders viel Engagement voran, wie die Ausrichtung des Branchentreffens verdeutlicht. Wien Energie-Geschäftsführer Michael Strebl sagte dazu Folgendes:

"Wir wollen als Wien Energie bei dieser neuen Technologie ganz vorne dabei sein und testen in den Einsatzfeldern Handel, Elektromobilität, Photovoltaik, und Stadtentwicklung, wie Blockchain in zukünftige Geschäftsmodelle klug integriert werden kann. <…>  Vergangenen Herbst haben wir als Wien Energie den ersten realen Gashandel über Enerchain abgeschlossen. Das war ein Meilenstein für die gesamte Branche. Nun gilt es ein reguläres Blockchain-Handelssystem zu etablieren."

Wenn Enerchain mit dem Live-Handel an den Start geht, wird es nicht die erste Energie-Handelsplattform auf Basis von Blockchain-Technologie sein. Bereits am 1. Mai dieses Jahres hatte im kanadischen Vancouver mit SunContract eine Blockchain-betriebene Peer-to-Peer Plattform den Betrieb aufgenommen, die Privatpersonen den freien Kauf, Verkauf oder Handel von Energie ermöglicht.