Jim Yong Kim, Präsident der Weltbank (WBG), meint, dass die Distributed-Ledger-Technologie (DLT) „riesiges Potenzial“ habe und dass seine Bank mit innovativen Technologien Schritt halten solle. Kim äußerte dies in einer Rede, die er am 11. Oktober in Indonesien im Rahmen des jährlichen Meetings von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IMF) hielt.

Kim hob die Wichtigkeit des Kampfes gegen Armut hervor bei gleichzeitiger Steigerung des Wohlstands. In diesem Kontext wies er darauf hin, dass „es Innovationen in der Technologie gibt, die uns helfen können, Generationen von Misswirtschaft aufzuholen, was wegen der Korruption sonst ewig dauern würde.“ So sagt er weiter:

„Wir haben über Kryptowährungen gesprochen, aber wir denken, dass die Distributed-Ledger-Technologie riesiges Potenzial hat. Deshalb haben wir im August die ersten Blockchain-Anleihen (Bonds) herausgegeben, wobei wir die gesamte Anleihe über Blockchain erstellt und verwaltet haben.“

Weiter führt Kim aus, wie der Einsatz der Blockchain-Technologie dabei geholfen hat, Bürokratie und Kosten zu verringern, was seiner Meinung nach in Zukunft „unglaublich hilfreich“ sein könnte. Allerdings gab er auch zu, dass die Bank noch nicht auf dem aktuellsten Stand der Entwicklung ist, besonders wenn es darum ginge, die „tollen Dinge, die herauskommen“ für die Kunden nutzbar zu machen.

Laut Kim ist es das erklärte Ziel der Weltbank, bis 2020 umfassenden Zugang zu Finanzdienstleistungen zu ermöglichen. Dies ist seiner Aussage nach allerdings nicht möglich, ohne tiefergehend mit der Technologie-Branche zusammenzuarbeiten.

Wie zuvor berichtet, haben die Weltbank und die Commonwealth Bank of Australia (CBA) eine gemeinsame Anleihe herausgegeben, die exklusiv auf einer Blockchain liegt. Insgesamt beläuft sich diese auf einen Wert von 73,16 Mio. US-Dollar, wurde am 28. August veröffentlicht und soll eine Rendite von 2,251% bringen.

Nach den positive Ergebnissen der Blockchain-Plattform Arunma Oteh sagte ein Schatzmeister der Weltbank, dass man „versuchen werden aufkeimende Technologien einzubinden, um die Kapitalmärkte sicherer und effizienter zu machen.”

Der Präsident der Weltbank hatte sich zuvor eigentlich kritisch gegenüber Digitalwährungen geäußert. In einem Gespräch mit CNBC vergangenen Oktober ließ Kim zwar seine positive Haltung zur Blockchain-Technologie durchscheinen, gleichzeitig hob er aber das Risiko von Blockchain-Derivaten wie Bitcoin hervor, so sagte er damals:

„Von der Blockchain-Technologie ist jeder begeistert, allerdings müssen wir bedenken, dass Bitcoin eine der wenigen wirklichen Anwendungen von Blockchain als Währung ist. In den meisten anderen Fällen war Blockchain eher eine Art Schneeballsystem, deshalb müssen wir in Zukunft darauf achten, dass sie nicht für Betrug genutzt wird.“